Er war zu seiner Zeit ein Rebell innerhalb der Volksmusik, der Schwyzer Klarinettist Kasi Geisser. Der 1899 in Goldau geborene Musikant prägte die Ländlermusik nachhaltig. Noch heute lehnt sich die Volksmusik an den von ihm geprägten Stil an.
Der Nachlass mit rund 1000 Kompositionen von Geisser hat die Gemeinde Arth vor zwei Jahren dem Haus der Volksmusik in Altdorf übergeben. Dieses hat die Noten, inklusive vieler weiterer Titel, jetzt in einer neuen Datenbank öffentlich zugänglich gemacht.
Wettbewerb «Quasi Geisser»
Um diese umfangreiche Datenbank bekannt zu machen, hat das Haus der Volksmusik nun einen Wettbewerb lanciert. Gesucht sind neue Arrangements der alten Melodien von Kasi Geisser. «Wir wollten damit auch bewusst Musikerinnen und Musiker über die Volksmusik-Grenzen hinaus ansprechen», sagt Elena Kaiser, welche beim Haus der Volksmusik für diesen Wettbewerb verantwortlich ist.
Die Kompositionen von Geisser eigneten sich sehr gut für diesen Wettbewerb: «Es sind eingängige Melodien, die bis heute gespielt werden, so richtige Ohrwürmer.» Geisser habe die Volksmusik bis heute geprägt wie kein Zweiter. Jede seiner Kompositionen trage auch eine klare musikalische Handschrift. Diese seien damals beeinflusst gewesen von Schlagern und Operetten. «Ebenfalls beeindruckend war seine Virtuosität», so Kaiser.
Heute würde man sagen, er hatte eine Rocker-Einstellung. ‹Live hard and die young› war denn auch tatsächlich der Fall bei ihm.
Durch die Arbeit mit dem Wettbewerb hat sich Elena Kaiser auch vertieft mit der Person Kasi Geisser auseinandergesetzt. «Die gesellschaftlichen Konventionen in der Innerschweiz waren ihm damals egal», sagt Kaiser. So habe er auch nie einen festen Wohnsitz gehabt und sei sicherlich kein einfacher Mensch gewesen. «Jedoch sicherlich sehr inspirierend für alle in seinem Umfeld.»
Regionaljournal Zentralschweiz, 17:30 Uhr