In mehreren Vorstössen fordern Grossratsmitglieder aus verschiedenen Fraktionen den Ausbau des Basler Fernwärmenetzes. Dabei stützen sie sich auf das neue kantonale Energiegesetz, das seit Oktober 2017 gilt. Demnach müssen defekte Öl- und Gasheizungen durch Heizsysteme ersetzt werden, die erneuerbare Energien nutzen.
Die einfachste Alternative wäre für Liegenschaftsbesitzer ein Anschluss an das Fernwärmenetz. Doch sei dies noch lange nicht in allen Quartieren möglich, moniert Aeneas Wanner, GLP-Grossrat und bis Ende 2017 IWB-Verwaltungsrat: «Viele wollen ihr Haus ans Fernwärmenetz anschliessen, können aber nicht, was eine Ungleichbehandlung der Bevölkerung ist», betont Aeneas Wanner.
Ein erhöhtes Bedürfnis für einen Anschluss an das Fernwärmenetz bestätigt auch der Geschäftsführer des Basler Hauseigentümerverbands, FDP-Grossrat Andreas Zappalà. Vor allem wegen des neuen Energiegesetzes wollten immer mehr Eigentümer ihre Liegenschaft an das Fernwärmenetz anschliessen.
Übersicht über das Fernwärmenetz fehlt
Gemäss einer Karte der IWB sind derzeit sechs Quartiere ganz oder teilweise an das Fernwärmenetz der IWB angeschlossen. Allerdings ist diese Karte so ungenau, dass sie für Fachleute nicht brauchbar sei, kritisiert Immobilienberater Hans-Rudolf Hecht. Er wünschte sich eine Übersicht darüber, welche Strassen bereits erschlossen sind oder bald erschlossen werden. Denn dass ein Quartier erschlossen ist, bedeute noch lange nicht, dass auch alle Strassen in der Nähe einer Fernwärmeleitung liegen.
Die IWB geben zur Zeit keine Auskunft über allfällige Ausbaupläne. Man wolle zunächst die Antwort der Regierung auf die hängigen politischen Vorstösse abwarten. Auch das zuständige Amt für Energie und Umwelt will diese abwarten. Ein Vorstoss wurde bereits beantwortet. Darin verspricht die Regierung bis Ende Jahr eine genauere Übersicht über die künftige Energienutzung in Basel und über allfällige Ausbaupläne des Fernwärmenetzes.