Was ist AMD? «Altersbedingte Makuladegeneration» ist eine chronische Erkrankung der Netzhautmitte. Patienten und Patientinnen sehen im Sehzentrum schlecht, verschwommen, sie erkennen Gesichter oder Gegenstände kaum mehr. Auch Lesen wird schwierig oder unmöglich. Es gibt zwei Formen der Krankheit, die aber eng ineinander greifen: die feuchte AMD und die trockene AMD. Die feuchte AMD ist die aggressivere Form.
Warum sind diese Augenkrankheiten für die Pharmabranche interessant? Die Krankheit betrifft Diabetiker und Diabetikerinnen sowie ältere Menschen. Rund 30 Prozent der 80-Jährigen und älteren Personen leidet an AMD. In einer ständig alternden Gesellschaft bedeutet das, dass es viele Personen gibt, die diese Medikamente nehmen wollen. Der medizinische Markt für Augenkrankheiten ist rund 24 Milliarden Franken schwer, zwei Drittel davon entfallen auf AMD-Medikamente. Die Wachstumsraten betragen 6 Prozent. «Das macht den Markt interessant», sagt Stefan Schneider, Analyst bei der Bank Vontobel. Zudem seien die neueren Medikamente teuer.
Braucht es all diese Medikamente? Grundsätzlich sind viele verschiedene Medikamente positiv aus Sicht der Patientinnen und Patienten, denn sie haben damit eine Auswahl. Die wesentlichen Unterschiede liegen in der Dauer der Wirksamkeit. Je nachdem müssen die Medikamente monatlich oder alle zwei Monate gespritzt werden. Das sei relevant, gerade für ältere Personen. Der Gang zum Arzt ist nicht immer für alle gut machbar», so Pascal Hasler, Augenarzt und Vizepräsident der Fachvereinigung Schweizerische Ophthalmologische Gesellschaft SOG. Gemäss der Versicherung Helsana sind die neuen Medikamente einerseits Kostentreiber, weil sie teuer sind. Andererseits müssen sie aber auch weniger oft verschrieben werden, da ihre Wirksamkeit länger dauert.
Kann man AMD verhindern? Es ist eine Krankheit, die Diabetiker und ältere Menschen betrifft. Grundsätzlich verhindern kann man sie nicht. «Wir empfehlen die gesunde Ernährung, Sport, auf Rauchen zu verzichten und unter Umständen gewisse Nahrungszusätze zu sich zu nehmen. Bei Veränderungen sollte man zum Augenarzt», so Pascal Hasler.