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Altes Handwerk Die Häftlimacher aus dem Aargau

Als Johannes Wirz 1842 eine Maschine erfand um Verschlüsse maschinell zu produzieren, war es um das Gewerbe der Häftlimacher geschehen. Auf einen Schlag war das aargauische Reinach der wichtigste Produktionsort für Häftli im ganzen Land. Das Unternehmen gibt es 175 Jahre später immer noch.

Beruf Häftlimacher

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Der «Häftlimacher» stellte Hafteln her, kleine Haken, Spangen und Agraffen, die z.B. als Kleiderverschlüsse dienten. Die Arbeit mit kleinen Metallteilen erforderte sehr gute Augen und viel Geschick. Deshalb die Redewendung «Auge wie en Häftlimacher». Mit der Erfindung der Maschine zur automatischen Herstellung solcher Klammern verschwand der Beruf.

«Aufpassen wie ein Häftlimacher» diesen Spruch gibt es heute noch. Er verweist auf die umständliche Präzisionsarbeit, welche die Häftlimacher früher beherrschen mussten. Das Biegen eines stabilen Verschlusses aus filigranem Draht war nämlich alles andere als einfach.

Als der Aargauer Kammmacher Johannes Wirz 1842 eine Maschine erfand, die bis zu 60 solcher Verschlüsse pro Minute produzieren konnte, geriet der Beruf Häftlimacher in Bedrängnis und verschwand schliesslich auch.

Ende des Gewerbes als Grundstein für Firma

«Das war revolutionär und legte eine ganze Branche lahm», sagt Christoph Zurfluh. Der Historiker und Journalist hat ein Buch über die Firma Fischer in Reinach geschrieben. Die Firma ging aus der maschinellen Häftli-Produktion hervor. «Die Häftlimacher» heisst das Buch und es beschreibt die bewegte Firmengeschichte.

Seit 175 Jahren gibt es die Firma Fischer in Reinach. Peter Fischer führt den Industriezulieferer in der sechsten Generation. Heute produziert die Firma Armierungen und kleine Metallteile für die Industrie. «In Kippfenstern, Rahmbläsern, Flugzeugsitzen, Kofferraumtüren, Küchenfenstern oder auch in Büstenhaltern hat es Teile von uns», erklärt Peter Fischer.

Man sei nie stehengeblieben, sagt Fischer: «Wir machen längst andere Sachen. Wir müssen uns dauernd neu erfinden». Er ist überzeugt, dass es seine Firma heute nicht mehr geben würde, wenn sie lediglich Kleiderverschlüsse produzieren würde.

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