Nach Feierabend noch ins Museum: Das ist in Bern faktisch unmöglich, denn die allermeisten Häuser schliessen ihre Türen bereits um 17 Uhr.
Zumindest ein bisschen soll sich das jetzt ändern: Sechs Museen schliessen sich zusammen und bieten einmal wöchentlich ein «Museumsbier» an. Heisst, die Museen bleiben jeweils donnerstags bis 20 Uhr offen und schenken Getränke aus.
«Bisher war es ein Tabu, aber an diesen Abenden ist es möglich, die Ausstellungsräume mit einem Bier in der Hand zu betreten», sagt Jacqueline Strauss, die Direktorin des Museums für Kommunikation. Sie erzählt von Erlebnissen in London oder Amsterdam, wo die Museen nach Feierabend zum Partylokal werden.
«Museumsbier» gibt es vorerst testweise bis Anfang Mai. Denn ob die Bernerinnen und Berner überhaupt ihren Feierabend im Museum verbringen wollen, ist keineswegs klar. «Wir hatten schon ähnliche Angebote, da waren die Besucherzahlen jeweils bescheiden», sagt Jacqueline Strauss.
Die jetzige Aktion sei aber breiter abgestützt mit den sechs Museen, die mitmachen. Zu sechst könne man besser werben für diese Anlässe. Nebst dem Museum für Kommunikation machen mit: Das Naturhistorische Museum, das Schützenmuseum, das Alpine Museum, die Kunsthalle und das Kunstmuseum Bern.
Neues Image
Sie alle wünschen sich, dass sich durch die Aktion das Bild des Museums etwas ändere. «Museen müssen heute Orte des Austausches sein, Orte, wo man etwas erlebt», sagt Jacqueline Strauss. Allerdings gehöre zum Erlebnis nicht nur der Barbetrieb, sondern auch das Hauptgeschäft der Museen, die Ausstellungen.