Der Luzerner Regierungsrat machte diese Vorgabe an die Spitäler. Die stationären Behandlungen und Untersuchungen gingen innerhalb von sechs Monaten um 26 Prozent zurück.
Seit dem 1. Juli 2017 beteiligt sich der Kanton Luzern bei zwölf Gruppen von Eingriffen nur noch dann an den Kosten für eine stationäre Behandlung, wenn diese medizinisch begründet ist. Ein stationärer Aufenthalt sei in der Regel teurer als ein ambulanter, teilte das Gesundheitsdepartement am Mittwoch mit.
Kanton spart Geld
Der Kanton Luzern hat dank der Devise «ambulant statt stationär» innerhalb von sechs Monaten 1,5 Millionen Franken gespart. Der Hauptgrund sei, dass es weniger stationäre Eingriffe gegeben habe.
Ein positiver Nebeneffekt sei gewesen, dass auch weniger Patienten am Vortag einer Operation ins Spital eingetreten seien, sagt Gesundheitsdirektor Guido Graf. Die Qualität und Sicherheit der medizinischen Versorgung sei dabei gleich geblieben.
Der Kanton muss an die stationären Behandlungen 55 Prozent zahlen, während die ambulanten ganz zu Lasten der Krankenkassen gehen. Weil ambulante Eingriffe im Schnitt 2,3 Mal günstiger seien als stationäre, sei die Grundversicherung trotz Mehrkosten bei einzelnen Eingriffen insgesamt nicht stärker belastet worden, teilte das Gesundheitsdepartement weiter mit.
Patienten akzeptieren Vorgabe
Die Devise «ambulant vor stationär» gilt vor allem bei den 16- bis 75-Jährigen. Soll doch jemand stationär statt ambulant behandelt werden, muss dies begründet werden.
Die Absicht, vermehrt ambulante statt stationäre Eingriffe vorzunehmen, war nicht unumstritten gewesen. Die Kritik habe weitestgehend entkräftet werden können, sagte Guido Graf.