Im Dezember 2018 eröffnete eine neue Buchhandlung in Biel. Bis dahin gab es nur eine in der ganzen Stadt – mit einer kleinen französischsprachigen Abteilung. Die Buchhandlung Bostryche ist zweisprachig und zugleich auch ein Café. Auch kulturelle Anlässe finden darin statt. Die Leiterin der Buchhandlung, Catherine Kohler, spricht im Zusammenhang mit der Neueröffnung von einer Herausforderung, aber nicht von einem Risiko.
SRF News: Wie sind Sie auf den Namen Bostrych gekommen?
Catherine Kohler: Bostryches, Borkenkäfer, gibt es viele hier in der Region, gerade nach diesem heissen Sommer. Ich wollte einen Namen, der eine lokale Verankerung hat. Der Borkenkäfer schädigt zwar das Holz und damit das Papier, aber es ist ein lustiger Name und die Leute sprechen mich darauf an. Zudem wird Papier kaum mehr gebraucht in Zeiten der Digitalisierung und der Name ist eine Referenz darauf.
Warum haben Sie diese zweisprachige Buchhandlung eröffnet?
Biel ist eine ziemlich grosse Stadt, aber hatte bisher nur eine Buchhandlung. Wenn ich in Frankreich bin, hat es an jeder Ecke eine – in Biel fehlte das. Wir fanden, dass wir das ändern müssen. Ich habe lange nach einem Ort gesucht und als ich dann ein schönes Lokal gefunden hatte, dachte ich: ‹Ich mache es, jetzt oder nie.›
Ist es nicht ein Risiko, eine Buchhandlung zu eröffnen?
Es ist eine Herausforderung. Aber ich glaube, E-Book funktioniert in Europa nicht so gut. Es ist ein Trend, aber viele Leute benutzen beides, auch das Buch. Eine Buchhandlung ist wichtig für eine Stadt, es kann auch ein Treffpunkt sein. Bostryche soll mehr sein als Kommerz, es soll ein kultureller Ort sein. Und ich glaube, es gibt eine Chance für eine Buchhandlung. Das Buch wird nie verschwinden, die Leute werden immer Bücher kaufen.
Das Gespräch führte Alice Henkes.