Viel Handarbeit: Der Anbau von Bio-Zuckerrüben ist aufwändig - und für viele Bauern unattraktiv. Denn die Vorgaben sind klar: Herbizide, Insektizide oder Fungizide sind untersagt. Das erfordert von den Produzenten viel Handarbeit - und diese wiederum ist teuer.
«Besonders beim Jäten brauche ich Unterstützung», erklärt Anton Wälti. Der Thurgauer Bio-Bauer schätzt die Pflanze - trotz des Aufwandes. Sie sei robust, lobt er und halte auch einer Frostnacht stand. Wälti ist einer der rund 40 Zuckerrüben-Produzenten in der Schweiz, welche nach Bio-Vorgaben produzieren - und seine Ernte der Schweizer Zucker AG verkauft. Das Geschäft für den Bio-Bauern geht auf: Pro Tonne erhält er eine Prämie von 30 Franken auf den Basis-Preis ausbezahlt.
Weitere Produzenten gesucht: Gudio Stäger, Konzernchef der Schweizer Zucker AG, will das Geschäft mit Bio-Zucker aus Schweizer Produktion weiter ausbauen. Die Nachfrage sei vorhanden, ist er überzeugt. Immer mehr Konsumenten fragten nicht nur nach Bio-Zucker, sondern eben auch nach Bio-Zucker aus der Schweiz. Deshalb sei die Zuckerfabrik gemeinsam mit Bio Suisse und einem Detailhändler in die Offensive. Sein Ziel: Bald sollen landesweit gegen 1000 Bio-Produzenten ins Zuckergeschäft einsteigen.
Rüben aus dem Ausland: Bereits heute wird in den Zuckerfabriken in Frauenfeld und Aarberg Bio-Zucker hergestellt - die Rüben dazu stammen aber hauptsächlich aus Süddeutschland.