Zum Inhalt springen

Andrina Herzog Die Berliner Mauer hätte ihre Grosseltern fast getrennt

Die Luzernerin Andrina Herzog schreibt über die Geschichte ihrer Grosseltern. Es ist auch ein Stück Weltgeschichte.

Ursprünglich war es «nur» eine Maturaarbeit – nun erscheint die spezielle Familiengeschichte der Luzernerin Andrina Herzog als Buch. In «Der Hut meiner Oma» hat sie die Geschichte ihrer Grosseltern zu einem Roman verarbeitet. Es ist eine Geschichte, die exemplarisch dafür steht, welch tiefgreifende Auswirkungen ein politischer Umbruch auf das Leben von Individuen haben kann.

Es war im August 1961, als Andrina Herzogs Grosseltern in Ostberlin heirateten. Der Grossvater, der beim Liftbauer Schindler in Ebikon arbeitete, reiste daraufhin in die Schweiz zurück – seine Frau sollte nachkommen. Doch dann durchkreuzte der Bau der Berliner Mauer ihre Pläne. Andrina Herzogs Grossmutter wurde die Bewilligung verwehrt, Ostdeutschland auf legalem Weg zu verlassen. Was darauf folgte, war eine heikle Flucht – bei der unter anderem in der Gravurabteilung von Schindler ein Pass gefälscht wurde...

Von Grossmutters Erzählung zu Stasi-Protokollen

Ihre Grossmutter habe ihr ihre Geschichte schon als Kind immer wieder erzählt, sagt Andrina Herzog. «Diese Mauer habe ich mir damals völlig anders vorgestellt», erinnert sie sich. Für ihre Maturaarbeit recherchierte sie dann genauer, was damals in Ostberlin vor sich ging, las Stasi-Dokumente und Protokolle und liess die historischen Fakten in den Roman einfliessen. «Ich habe mich manchmal in den historischen Details etwas verloren. Diese Details sind jetzt gar nicht mehr im Buch drin.»

Vernissage am Tag des Mauerfalls

Box aufklappen Box zuklappen
Das Coverbild mit dem Hut der Oma.
Legende: zvg

Andrina Herzogs Maturaarbeit wurde 2017 als beste Arbeit im Bereich Geisteswissenschaften ausgezeichnet. Nun hat sie die Geschichte nochmals überarbeitet. «Der Hut meiner Oma» erscheint im db-Verlag. Die Vernissage ist am 9. November – an diesem Tag jährt sich der Mauerfall zum dreissigsten Mal – um 17 Uhr in der Aula der Kantonsschule Alpenquai Luzern.

Meistgelesene Artikel