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Angehörige pflegen Betreuende sind oft ausgebrannt und selber krank

Eine Freiburger Umfrage zeigt: Leute, die Angehörige pflegen, sind oft überfordert damit. Es bräuchte mehr Entlastung.

Der Verein «Pflegende Angehörige Freiburg» hat 500 Personen befragt. Rund die Hälfte (49 Prozent) der betreuten Angehörigen sind der Ehemann oder die Lebenspartnerin, zu einem Drittel (34 Prozent) sind es die eigenen Kinder, in 14 Prozent der Fälle werden Eltern oder Schwiegereltern betreut.

Die Umfrage ergab:

  • 61 Prozent der Befragten leiden unter Erschöpfung und Müdigkeit
  • 41 Prozent werden psychisch krank
  • 34 Prozent leiden unter sozialer Abschottung

84 Prozent der Befragten hätten angegeben, dass ihre Situation negative Auswirkungen habe. Die Überforderung komme schleichend, sagte Vereinspräsidentin Sandrine Pihet gegenüber SRF News. Es fange mit wenig Pflege an, werde dann aber immer mehr.

Es fängt mit wenig Pflege an und wird immer mehr.
Autor: Sandrine Pihet Präsidentin «Pflegende Angehörige Freiburg»

Fast die Hälfte der Befragten sind selber berufstätig. Viele mussten ihr Arbeitspensum reduzieren oder haben die Stelle gekündigt. 23 Prozent der Befragten klagen auch über die hohe finanzielle Last. Sie wünschen sich Entlastung bei den Finanzen, in der Pflege und im Haushalt.

Angehörige müssen sich eine Auszeit nehmen können.
Autor: Anne-Claude Demierre Sozialdirektorin Kanton Freiburg

Der Kanton Freiburg hat auf die Umfrage reagiert: «Wir richten eine Hotline ein», sagt Sozialdirektorin Anne-Claude Demierre. Das Budget für die Pflege zuhause und Haushaltshilfe sei erhöht worden. Angehörige müssten sich eine Auszeit nehmen können, so die Sozialdirektorin. Auch wurden mehr Tagesstätten und Plätze für Kurzzeitaufenthalte geschaffen.

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