Das ist das Problem: Während der Brutzeit von Mai bis Juli beschützen Mäusebussarde ihre Jungen. Wer dem Nest zu nahe kommt, stört die Vögel. Der Mäusebussard will sich und die Jungen verteidigen und greift in seltenen Fällen Menschen von hinten an. Angriffe auf Jogger in Brugg, Bremgarten oder im Aargauer Wynental gaben kürzlich in den Medien zu reden.
«Solche Angriffe sind enorm selten», sagt Livio Rey, Mediensprecher der Schweizerischen Vogelwarte Sempach, gegenüber SRF. «Auf rund 25'000 Brutpaare und unzähligen Joggern, erfahren wir von etwa 12 solcher Angriffe pro Jahr.»
Warum Jogger? Die Vogelwarte Sempach hat keinen Gesamtüberblick über die Vorfälle mit Mäusebussarden. «Jogger sind aber gemäss Erfahrung mehr betroffen als Spaziergänger und Velofahrer», sagt Livio Rey von der Vogelwarte Sempach weiter. Meist seien es sowieso Scheinangriffe, die niemanden verletzen. Das Tier wolle gegenüber dem «grossen» Menschen auch kein Risiko eingehen.
Das kann man tun: Die Vogelwarte Sempach rät Mäusebussard-Nester zu meiden. Ein Bogen von 500 Meter um das Nest sei ideal, sagt Livio Rey weiter. Auch ein Pulli mit Kapuze helfe zum Schutz. «Offenbar wirken auch Schein-Augen, die man sich auf den Hinterkopf klebt. Der Vogel fühlt sich beobachtet und startet weniger einen Angriff», so Rey. Bei jedem Zwischenfall mit einem Wildtier sollten betroffene Jogger dann einen Arzt aufsuchen, rät die Vogelwarte.