Der Beschuldigte mit Büro in Altdorf bezeichnete sich als selbständigen Finanzberater und brachte zahlreiche Leute dazu, ihm mindestens 15'000 Franken zu geben. Der Deal: Sie sollten zwei weitere Personen vermitteln, die ebenfalls Geld einzahlten und ihrerseits weitere Teilnehmer suchten.
Im Endeffekt, so gaukelte er ihnen vor, würden sie dann zwischen 80'000 und 120'000 Franken zurückerhalten. Die Staatsanwaltschaft für Wirtschaftsdelikte der Kantone Nidwalden, Obwalden und Uri bestätigt einen entsprechenden Artikel der Zeitung «Blick».
Mehrere hunderttausend Franken Profit
Vor zwei Jahren flog der heute 69-Jährige auf – seither liefen die Ermittlungen. In der Anklageschrift kommt die Staatsanwaltschaft nun zum Schluss, der Beschuldigte habe über mehrere Jahre hinweg mehrere illegale Schenkkreise betrieben.
Das Geld, das er von den angeworbenen Personen erhalten habe, habe er teilweise ausbezahlt, teilweise für sich behalten. «Er hat einen Profit von mehreren hunderttausend Franken daraus gezogen und so auch seinen Lebensunterhalt bestritten», sagt Damian Graf, der zuständige Staatsanwalt.
Dunkelziffer bei den Betroffenen
Wie viele Personen Teil der Schenkkreise waren, lässt sich gemäss Damian Graf nicht genau eruieren. Zwölf Geschädigte treten als Privatkläger auf und fordern vom Beschuldigten Geld zurück – allerdings sei davon auszugehen, dass es weit mehr Geschädigte gebe, die sich aber nicht gemeldet hätten, sagt Graf: «Es gibt hier eine Dunkelziffer.»
Entsprechend schwierig sei es daher, die gesamte Schadenssumme zu beziffern. Die Staatsanwaltschaft geht von einem hohen sechsstelligen, vielleicht gar von einem siebenstelligen Betrag aus.
Der Zeitpunkt der Gerichtsverhandlung steht noch nicht fest.