Eingereicht wurde der Antrag zur Änderung der Statuten von Patrick Fassbind. Er ist einerseits Leiter der Basler Kinder- und Erwachsenenschutzbehörde (KESB), andererseits privat ein grosser Fussballfan und Mitglied des Vereins FC Basel. Und als solcher habe ihm die Entwicklung innerhalb des Clubs in den letzten Monaten missfallen. Die Kluft zwischen Vorstand und Anhängerschaft habe sich vergrössert: «Viele Fans fühlen sich nicht mehr richtig repräsentiert und haben den Eindruck, der Verein habe die Bodenständigkeit verloren.»
«Ich will keine Revolution»
Fassbind möchte deshalb, dass die Fans im Verein wieder mehr Einfluss nehmen können – und entsprechend gestaltet sich auch sein Statutenänderungsantrag. Konkret sollen künftig mindestens zwei Mitglieder der maximal siebenköpfigen Vereinsleitung Fanvertreter sein. «Im Vorstand herrscht derzeit zu viel Kumpanei», sagt Fassbind. Es brauche Leute mit einer Aussensicht, «kritische Querdenker», die in diesem Gremium die Wünsche der Basis einbringen.
Geht es nach Fassbind, dann sollen Verein und AG künftig unabhängiger werden. Und der Verein soll sich kritischer in die AG einbringen. Der Delegierte, welchen der Verein als Teilhaber in die Aktiengesellschaft entsendet, soll in Zukunft ein Fanvertreter sein. «Ich will keine Revolution, sondern dass die Stimme der Basis Gehör findet und dass auch Menschen im Verwaltungsrat der AG sind, die von Verein bestimmt wurden und nicht ausschliesslich von Herrn Burgener.»
FCB ist offen für Veränderungen
Beim FC Basel reagiert man offen auf den Antrag von Fassbind, auch wenn man von diesem erst aus den Medien erfahren habe, wie FCB-CEO Roland Heri betont. Der FC Basel habe sich dieses Jahr selbst zum Ziel gesetzt, die Statuten zu überarbeiten und werde der Generalversammlung einen eigenen Antrag vorlegen. «Wir haben zu diesem Thema im Frühjahr mehrere Workshops durchgeführt, zu welchen wir alle Fanclubs und Vertreter aus allen Bereichen des Stadions eingeladen haben», sagt Heri.
Entschieden wird im Herbst
Der Vorschlag des Vereinsvorstands sei zwar noch nicht spruchreif, ziele aber in eine ähnliche Richtung wie der Antrag Fassbinds. «Wir wollen uns öffnen», sagt Heri. «Der Verein soll so vertreten sein, wie sich die Leute das vorstellen.» Die Generalversammlung des Vereins FC Basel, an welcher diese beiden Anträge dann verhandelt werden, hätte eigentlich im Juni stattfinden sollen. Wegen Corona wurde sie aber in den Herbst verschoben.