Es rumort im Dachverband der medizinischen Masseure (ODA MM). Die Qualitätssicherungskommission des Verbands hat nun sogar gegen Vorstandsmitglieder Strafanzeige eingereicht, bestätigt der Leiter des Kommissionssekretariats, Urs Humbel, einen Bericht von CH Media.
Sein Vorwurf: In der Kasse des Verbands fehlten 150'000 Franken, die eigentlich für Prüfungen reserviert seien. Geld, das der Verband ursprünglich vom Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation (SBFI) erhalten hat, aber noch nicht verwendet wurde. Der Vorstand habe dieses Geld andersweitig ausgegeben. Dafür gebe es auch einen Beleg, sagt Humbel: «Das steht so in einem Protokollauszug.»
Von der Anzeige besonders betroffen sind zwei bekannte Emmer SVP-Politiker: Nationalrat Felix Müri, der den Masseure-Verbandsvorstand präsidiert, und der Luzerner Kantonsrat und frühere Gemeinderat Urs Dickerhof, der im Verband für die Finanzen zuständig ist. Er weist den Vorwurf zurück. «Es fehlt nirgends Geld, es ist nirgends Geld zweckentfremdet worden», betont Dickerhof. Dem Vorstand sei auch jedes Jahr Decharge erteilt worden.