Über 20 Jahre lang war das «Centro Italiano» in Appenzell ein beliebter Treffpunkt für Einheimische, Italiener und alle anderen. Das italienische Wirtepaar Mario D’Errico (66) und seine Frau Donatella (60) haben genug. Sie möchten jetzt mehr Zeit haben für ihre Grosskinder. Doch der Abschied fällt den sympathischen Wirtsleuten aus Italien schwer.
Mario war für den Service im «Centro Italiano» zuständig. Seine Frau Donatella bereitete in der kleinen Küche Spaghetti, Pizza oder frische Meeresfrüchte zu. An Wochenenden kochte sie für bis zu 60 Gäste. In der Küche hatte sie jeweils Hilfe von einer Küchenhilfe.
Für viele Stammgäste des «Centro Italiano» geht eine Ära zu Ende. Jürg Sarbach (61) wohnt in Appenzell. Er war wöchentlich Gast und genoss nicht nur die südländische Gastfreundschaft sondern auch die italienische Stimmung: «Hier war immer Leben. Man traf Appenzeller und Italiener. Das war schön.»
Der Entscheid, das «Centro Italiano» für immer zu schliessen, hat viel mit ihrem Sohn Adriano zu tun. Sie wollen nun Zeit für ihre Grosskinder haben. Aber auch Adriano (29) hat Mühe damit, dass es das «Centro Italiano» nicht mehr gibt: «Seit ich neun Jahre alt bin, habe ich immer mitgeholfen. Ich bin im Centro aufgewachsen. Das tut schon weh.»
Das «Centro Italiano» in Appenzell war das Lebenswerk der Wirtsleute Mario und Donatella D’Errico: «Die Gäste waren wie Familie. Wir werden die vielen Begegnungen für immer im Herzen bewahren», sagen Mario und Donatella unisono.