Im November hat der zuständige Stadtrat entschieden, die Nationalität von Verdächtigen nur noch auf Anfrage mitzuteilen. Seither erhalte die Medienstelle sehr viel mehr Anrufe von Journalistinnen und Journalisten, sagt Mediensprecher Marco Cortesi. In den ersten drei Monaten seit der Praxisänderungen seien es rund drei Anrufe pro Medienmitteilung gewesen.
Er habe zwar mit vielen Anrufen gerechnet, sagt Marco Cortesi, dass es nun so viele seien, überrasche ihn aber: «Erstaunlicherweise fragen die Journalistinnen und Journalisten nun auch dort nach, wo sie früher nie gefragt haben, zum Beispiel bei Verkehrsunfällen.» Dazu komme, dass die Journalistinnen und Journalisten mehr wissen wollten als früher, zum Beispiel das Alter oder den Aufenthaltsstatus des Verdächtigen.
Trotz Mehrarbeit für die Stadtpolizei hält das Stadtzürcher Sicherheitsdepartement an der neuen Praxis fest. Auskunft über die Nationalität von mutmasslichen Täterinnen oder Tätern gibt es weiterhin nur auf Anfrage.