Der Rechtsstreit: Juristisch ist der Streit rund um das Elsässli-Quartier in Derendingen diese Woche beendet worden. Die Gemeinde zahlt eine halbe Million Franken, damit die vergifteten Böden der Gärten saniert werden können.
Das Problem: Im Boden der 27 baugleichen Arbeiterhäuser hat es Überreste von giftigen Teerplatten. Diese wurden in den 1950er Jahren für die Befestigung von Strassen und Plätzen verwendet. Damit der Boden nicht mehr kontaminiert ist, müssen die oberen 40 Zentimeter des Bodens abgetragen werden.
Der Heimatschutz: Durch diesen massiven Eingriff in die Gärten, befürchteten Denkmal- und Heimatschützer, dass der einmalige Charakter der Siedlung verloren gehen könnte. Denn die Siedlung mit den - von der Kammgarnfabrik gebauten - Arbeiterwohnungen und den grossen Gärten ist industriegeschichtlich wichtig.
Leitbild für Gärten: Deshalb erarbeiteten der Heimatschutz, Quartier-Bewohner und Landschafts-Architekten ein Leitbild für die Gärten. Darin ist beispielsweise festgehalten, welche Bäume ins Quartier passen oder wie hoch Gartenzäune werden dürfen. Einige Punkte sind freiwillig, andere vom Denkmalschutz her zwingend erforderlich.
Der Schoggitaler: Finanziert wurde das Leitbild mit 15’000 Franken vom Heimatschutz. Dieser nimmt das Geld aus dem Verkauf der Schoggitaler. Die Sammlung 2016 stand unter dem Motto «Gärten und Parks».
Die Zukunft: Nun da die Frage der Finanzierung geklärt ist, wollen verschiedene Quartierbewohner ihre Gärten sanieren. Dazu spannen sie zusammen und hoffen so gewisse Kosten zu sparen. Pro Grundstück rechnet die IG Elsässli mit Gesamtkosten von bis zu 70’000 Franken. Nach Abzug des Gemeindebeitrags und einem Zustupf des Denkmalschutzes bleiben je bis zu 40’000 Franken an den Grundstückeigentümern hängen.