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Archäologie in Baden Sensationsfunde im Bäderquartier

Archäologen haben einzigartige Funde der Römer gemacht. Sie untersuchen, wie die Römer einst badeten.

Die Archeologin Sonja Streit schaut auf die Ausgrabungsstelle.
Legende: Die Ausgrabungsleiterin Sonja Streit: «Für uns Archäologen ist diese Ausgrabung eine einzigartige Erfahrung.» Alice Sager / SRF

Die Ausgrabungen: Im Bäderquartier in Baden laufen seit dem April 2018 archäologische Ausgrabungen. Ein kantonales Team geht der Frage nach, wie die Römer dort einst gebadet haben. Bereits in den 60er-Jahren gab es an dieser Stelle Grabungen, jedoch habe man heute mehr Möglichkeiten: «Wir haben heute mehr Zeit und Geld, um die Untersuchungen zu machen. Auch gibt es mehr Zusammenarbeit mit den Naturwissenschaften», erklärt Sonja Streit, die Ausgrabungsleiterin vor Ort.

Archäologen arbeiten an einer Ausgrabungsstelle in Baden.
Legende: Die Archäologen arbeiten auch bei 30 Grad draussen: Motivation geben die einmaligen Funde. Alice Sager / SRF

Die Sensation: Der grosse Fund bei den Ausgrabungen ist eine Holzkonstruktion unter einem römischen Bad. Diese wurde von den Römer installiert, um den Boden zu stabilisieren. «Solch ein Fund ist in der Schweiz einzigartig», schwärmt Sonja Streit. Das Holz der Konstruktion ist rund 2000 Jahre alt.

Konstruktionen aus Holz bleiben selten so gut erhalten. Im Bäderquartier ist der Holzboden so gut im konserviert, da das Holz in Lehm eingeschlossen war und das Thermalwasser eingesickert ist.

Zwei Archäologen schauen sich einen Plan an in einem Bauwagen.
Legende: Ausgrabungsleiterin Sonja Streit und Kantonsarchäologe Stephan Wyss haben die Ausgrabungen im Griff. Alice Sager / SRF

Die Erkenntnisse: Die Archäologen haben bei den aktuellen Ausgrabungen herausgefunden, woher das Wasser zu den Bädern geführt wurde. Weiter können laufend mehr Details zum Bad und der Bauweise der Römer herausgefunden werden. Die Holzbalken werden im Labor untersucht. Sobald alle Holzteile untersucht worden sind, kann das Alter und die Art des Holzes bestimmt werden.

Bei den Ausgrabungen haben die Archäologen nicht nur Überreste der römischen Zeit gefunden, sondern auch weiter zurück. Auch von den Kelten und im Mittelalter wurden die Quellen genutzt. Baden habe zu den bedeutendsten Kurorten in Europa gehört, erklärt Stephan Wyss, stellvertretender Kantonsarchäolog des Kantons Aargau, die Wichtigkeit der Ausgrabungen.

Eine Gruppe Besucher steht vor einem Baucontainer.
Legende: Besucher konnten am 25. Juli an einer ausserordentlichen Führung die Ausgrabungensstelle anschauen. Alice Sager / SRF

Das Botta-Bad: Die Ausgrabungen im Bäderquartier dauern noch bis im September 2018 – parallel zu den Bauarbeiten des Thermalbades, welches an dieser Stelle gebaut wird. Danach müssen die Archäologen ihre Ausgrabungsstätte räumen. Der Zeitplan der Ausgrabungen wurde geplant und kann eingehalten werden, so Wyss: «Wir können und wollen der Weiterentwicklung von diesem Areal nicht im Weg stehen, entsprechend gleisen wir unsere Arbeit so auf, dass es passt».

Das Thermalbad, welches von Mario Botta entworfen wurde, soll in zweieinhalb Jahren fertigstellt werden. So können dann die Menschen heute, wie die Römer früher, wieder in den Thermen baden.

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