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Archäologie Mit dem «Röntgenblick» Zeit und Geld sparen

Die Archäologie Baselland setzt bei ihren Untersuchungen als einzige in der Schweiz konsequent auf eine Wärmebildkamera.

Alte Häuser bergen nicht selten architektonische Geheimnisse. Versteckte Balken aus alten Zeiten, oder Fenster, die irgendwann zugemauert wurden. Genau diese Stellen müssen die Forscherinnen und Forscher der Archäologie Baselland finden, wenn ein Haus umgebaut wird. «So erhalten wir wichtige Informationen über die Geschichte der Häuser oder entscheiden auch, welche Stellen wir der Denkmalpflege melden», erklärt Kantonsarchäologe Reto Marti.

Versteckte Fenster und Balken

Seit letztem Jahr setzt die Archäologie Baselland hierfür eine Wärmebildkamera ein. «So erhalten wir quasi den Röntgenblick», sagt Marti lachend. Da die verschiedenen Gesteinsarten die Wärme unterschiedliche aufnehmen, werden sie auf der Kamera auch unterschiedlich angezeigt. So erkennt man schnell, ob unter einer Wand noch ein Balken versteckt ist. «Das spart enorm viel Zeit», sagt Marti.

Hätte man die Kamera nicht, könne man nur erahnen, wo solche Stellen sind. Und dann warten, bis die Umbauarbeiten anfangen. «Wir haben nur zwei Teilzeitstellen für diese Art von Forschung. Da ist jede Sekunde, die wir mit der Kamera sparen, Gold wert», sagt der Kantonsarchäologe.

Baselbieter Pioniere

Andere Kantone hätten zwar auch schon Tests mit der Kamera durchgeführt, sagt Marti. «Aber so weit ich weiss, sind wir der einzige Kanton, der die Kamera systematisch einsetzt. Wir sind quasi Pioniere.» Dass man erst jetzt so oft damit arbeitet, habe auch damit zu tun, dass die Kamera früher sehr viel teuerer war, heute kostet sie immer noch 20'000 Franken, ist aber viel billiger geworden.

Regionaljournal Basel, 17:30 Uhr

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