- Der Unternehmer Jørgen Bodum hat die beiden Villen an der Obergrundstrasse in Luzern an das Immobilienunternehmen Romano & Christen verkauft.
- Das Luzerner Unternehmen will in einem der beiden Häuser seinen Geschäftssitz einrichten.
- Die Villen kamen immer wieder ins Gespräch, weil sie wiederholt von Aktivisten besetzt wurden und am Zerfallen waren.
- Nächste Woche sollen erste Vorbereitungen für die Bauarbeiten beginnen.
Der neue Eigentümer der besetzten Villa an der Luzerner Obergrundstrasse 101 will am Montag mit den Umbauarbeiten beginnen. Dann gehen die Nutzungsrechte für die zwei Villen an der Obergrundstrasse 99 und 101 von der bisherigen Besitzerin, der Bodum Land Obergrund AG, an das Immobilien- und Architekturunternehmen Romano & Christen über. Für die Liegenschaft Obergrundstrasse 101 liege eine rechtskräftige Sanierungs- und Umbaubewilligung vor, teilten die beiden Immobilienfirmen am Freitag gemeinsam mit.
Die Liegenschaft war diese Woche von einer Gruppe besetzt worden.Die Hausbesetzung habe keine Auswirkungen auf die Umsetzung des Vorhabens.
Roman & Christen will nach eigenen Angaben die Villa an der Obergrundstrasse als Geschäftssitz nutzen. Für die zweite Villa ist eine kommerzielle Nutzung vorgesehen. Wie diese aussehen könnte, ist noch nicht bekannt.
Wiederholt besetzt
Erst am Donnerstag wieder machten die beiden Villen Schlagzeilen, als sie zum wiederholten Male von Aktivistinnen und Aktivisten der Gruppe Gundula besetzt wurden. Die Gebäude, die dem Unternehmer Jørgen Bodum gehörten, stehen seit längerem leer. Bis Donnerstagabend ist bei der Luzerner Polizei aber keine Anzeige erstattet worden gegen die Besetzer-Gruppe.
Bodum hat die Villen im Jahr 2013 gekauft und wollte die eine davon abreissen lassen und die andere sanieren. Da die Häuser jedoch als erhaltenswert gelten, zog dies Verhandlungen mit den Baubehörden nach sich. Eine Einigkeit wurde nie erlangt und der Zustand der Villen verschlechterte sich fortlaufend.
Eigentlich hätte Bodum an der Liegenschaft den Hauptsitz seines Unternehmens einrichten wollen. Diesen verlegt die Firma nun nach Meggen. Direkt beim Dorfeingang soll dazu das ehemalige Restaurant Lerche in Meggen umgebaut und erweitert werden. Ein entsprechendes Bauprojekt lag im Januar öffentlich auf, es sind keine Einsprachen eingegangen. Die Baubewilligung liegt allerdings noch nicht vor.
Stadtrat ist erfreut
Der Luzerner Stadtrat zeigt sich erfreut über die neusten Entwicklungen bei den beiden Villen. «Wir sind froh, dass die Gebäude an ein renommiertes Luzerner Architekturbüro gehen», sagt Stadträtin Manuela Jost. Das Unternehmen habe bereits Erfahrung mit der Sanierung von so alten Villen. Nun wolle man mit den neuen Eigentümern zusammensitzen. «Wir möchten wissen, was die Absichten sind und dass sie uns ihre nächsten Schritte darlegen können», so Jost.