Das Kunstmuseum Basel besitzt die weltweit umfangreichste und bedeutendste Zeichnungssammlung von Paul Cézanne. Die aktuelle Ausstellung «Der verborgene Cézanne» zeigt nun 200 Werke vom französischen Künstler. Neben Zeichnungen sind auch Aquarelle und einige Gemälde zu sehen.
Zu den Höhepunkten zählen indes die Skizzenbücher, die neue Einblicke ins Schaffen von Paul Cézanne eröffnen. Denn die Skizzenbücher waren nicht fürs Publikum gedacht, zeigen ein zwangloses Suchen und Experimentieren und erlauben laut dem Kunstmuseum «einen Blick über die Schulter des Künstlers».
Die Cézanne-Ausstellung ist eine Oase der Intimität
Für Museumsdirektor Josef Helfenstein ist die Ausstellung auch ein Kontrapunkt zur überdrehten Kunstwelt während der Woche der Kunstmesse Art: «Es ist eine ruhige Insel für die Leute im Art-Stress.»
«Kosmischer Kommunismus»
Weitere Informationen
Neben Cézanne zeigt das Basler Kunstmuseum eine zweite Ausstellung mit Werken von Otto Freundlich. Der deutsche Maler wurde von den Nazis umgebracht und ein grosser Teil seiner Werke wurde ausgelöscht. Eine Retrospektive im Kunstmuseum Basel will den Künstler der Vergessenheit entreissen.
Die Ausstellung «Otto Freundlich. Kosmischer Kommunismus» wurde vom Museum Ludwig in Köln konzipiert. Dass sie nun auch in Basel zu sehen ist, ist kein Zufall. Denn Otto Freundlich (1878-1943) hatte einen starken Bezug zu Basel, wie die Kuratorin Julia Friedrich sagt.
Die treueste Unterstützerin Freundlichs war nämlich die Basler Lehrerin Hedwig Muschg, eine Halbschwester des Schriftstellers Adolf Muschg. Freundlich und Muschg hatten sich 1927 in Paris kennen gelernt. Später schickte sie dem mittellosen Künstler unentwegt Geld von ihrem knappen Lohn und versuchte, seine Bilder in der Schweiz zu verkaufen.