- Im Kanton Zürich gibt es immer weniger Futterpflanzen für Insekten, wie ein Forscherteam in einer Untersuchung herausgefunden hat.
- Dieser Rückgang erschwert Schmetterlingen, Bienen und Fliegen die Nahrungssuche.
- Die Studienresultate sind auf ganz Mitteleuropa übertragbar.
Die Artenvielfalt bei den Futterpflanzen im Kanton Zürich hat in den vergangenen hundert Jahren «dramatisch abgenommen», warnen die Forscher in ihrer Studie. Wie sie untersucht haben, ist die einst vielfältige Landschaft eintöniger geworden, Ackerbau und Zersiedelung haben ihre Spuren hinterlassen. Viele Lebensräume sind verschwunden.
Vor allem Moorlandschaften seien stark geschrumpft, sagt Thomas Wolgemuth von der Eidgenössischen Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft. «Es gibt heute noch etwa 5 Prozent der Feuchtgebiete, die es um 1900 gab». Dies wirkt sich auch auf die Tierwelt aus: Wenn die Landschaft monotoner wird, ist es für spezialisierte Insekten wie gewisse Hummeln, Schmetterlinge oder Bienen schwieriger, Nahrung zu finden. Besonders dramatisch ist der Rückgang deshalb bei Pflanzenarten, welche nur von einer einzigen Insektengruppe bestäubt werden können.
Damit die Vielfalt wieder wächst, können beispielsweise Flächen unter Wasser gesetzt und zu Moorlandschaften gemacht werden. Eine andere Möglichkeit besteht darin, Wälder regelmässig zu mähen, so dass wieder mehr Blütenpflanzen wachsen können. «Dies wird im Kanton Zürich aus Artenschutzgründen grösstenteils bereits gemacht», sagt Wolgemuth.