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Artenvielfalt Das grosse Zirpen

Der Klimawandel führt in der Region Basel zu einer Mediterranisierung von Flora und Fauna. Dazu gehört, dass sich Grillen und Heuschrecken stark vermehren. Insgesamt nimmt die Artenvielfalt allerdings ab.

Es ist ein kühler Septemberabend an einem Waldrand in Arlesheim. Obwohl der Sommer vorbei ist, zirpen Grillen und Heuschrecken um die Wette. Man wähnt sich am Mittelmeer. Für Bruno Baur, Biologie-Professor an der Universität Basel, eine Konsequenz des Klimawandels. Er sagt, Flora und Fauna in der Region Basel würden sich immer stärker dem Mittelmeerraum angleichen. Dabei gebe es Gewinner und Verlierer dieses Wandels: «Insekten, die es gerne warm und trocken haben, werden häufiger, andere hingegen verschwinden.»

Gottesanbeterin vs. Erdbockkäfer

Eine weitere Gewinnerin des Klimawandels ist die Gottesanbeterin, auf Lateinisch «Mantis religiosa». «Wenn früher ein Insektenforscher in unseren Breitengraden eine Gottesanbeterin entdeckte, publizierte er das in einer Fachzeitschrift. Heute ist die Mantis hierzulande in jedem zweiten Garten anzutreffen», erzählt Bruno Baur.

Zu den Gewinnern gehört zum Beispiel auch der Buchsbaumzünsler, welcher den einheimischen Buchs seit Jahren schädigt. Zu den Verlierern hingegen gehört der Erdbockkäfer. Bruno Baur und sein Team haben das allmähliche Verschwinden des Erdbockkäfers wissenschaftlich untersucht: «Der Rückgang ist dramatisch. In den letzten zwanzig Jahren ist der Erdbockkäfer bei uns um 70% zurückgegangen.»

Die Artenvielfalt nimmt ab

Der Experte für Artenvielfalt, Bruno Baur, bedauert die aktuelle Entwicklung, da letztlich die Vielfalt leide: «Das Traurige ist, dass die häufigen Arten noch häufiger werden, während die selteneren Arten immer mehr verschwinden.»

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