Seit März 2015 ist Block 1 des Atomkraftwerks Beznau vom Netz. Bei einer Untersuchung entdeckte die Betreiberin Axpo Materialfehler im Reaktordruckbehälter. Seither hat sich der Termin, an dem das AKW im aargauischen Döttingen wieder angefahren wird, mehrfach verschoben. Das ist nun erneut der Fall.
Ausfall kostete bisher 200 Millionen Franken
Die Axpo ging zuletzt davon aus, dass die Genehmigung der Atomaufsicht Ensi Ende dieses Jahres vorliegen wird. Wie der «Tagesanzeiger» aber am Dienstag berichtete, bleibt Beznau 1 bis mindestens im Frühling 2017 vom Netz. Gegenüber dem Regionaljournal Aargau Solothurn von Radio SRF erklärte die Axpo: «Wir sagten von Anfang an, dass Ende 2016 der bestmögliche Termin gewesen wäre».
Die Atomaufsichtsbehörde Ensi hat bisher keinen Termin kommuniziert. «Wir verspüren auch keinen Druck. Für uns steht die Sicherheit im Zentrum», sagt Ensi-Sprecher Sebastian Hueber gegenüber SRF. Der Ausfall von Beznau 1 hat bisher rund 200 Millionen Franken gekostet. Das AKW Leibstadt verliert mit jedem Tag ohne Stromproduktion 1 Million Franken.
Mehr Personal beim Ensi?
Die Kraftwerksbetreiber haben also täglich Kosten in Millionenhöhe. Eine möglichst schnelle Bearbeitung der Fälle wäre also durchaus angebracht. Mehr Personal beim Ensi würde allerdings nichts bringen, sagt Ensi Sprecher Hueber: «Es ist nicht so, dass die Arbeit schneller gemacht werden kann, wenn man sie auf mehrere Köpfe verteilt». Man müsse viele Zusammenhänge verstehen, deshalb sei ein grösserer Personenkreis nicht sinnvoll.
Das Atomaufsichtsbehörde Ensi benötigt also nicht mehr Personal, sondern lediglich Zeit um ihre Arbeit zu erledigen. Die Sicherheit stehe im Zentrum. Da nehme man sich eben genügend Zeit, um zu einem gut fundierten Entscheid zu kommen.