Das Zürcher Weinland (Zürich Nordost), das Zürcher Unterland (Nördlich Lägern) und Jura Ost. Diese Gebiete stehen auf der Liste des Bundes für ein Atommüll-Endlager. Der Bundesrat hat am Donnerstag die zweite Etappe für die Suche nach einem Lager abgeschlossen.
Umstritten war nur noch, ob Nördlich Lägern auf der Liste aufgeführt wird. Die Nagra wollte das Gebiet ausscheiden. Die Atomaufsichtsbehörde plädierte für weitere Abklärungen – und hat den Bundesrat nun überzeugt.
Regula Käser vom Verein «Kein Leben mit atomaren Risiken», Sektion Zürich Unterland, ärgert sich. «Das ganze Hin und Her ist nicht gerade vertrauensfördernd», sagt sie. Der Verein will nun genau beobachten, ob das Prozedere korrekt ablaufe.
Widerwillige Mitarbeit in Zürich, Widerstand in Schaffhausen
Genau hinschauen will auch der Kanton Zürich. Von einer Totalopposition sieht er aber ab, sagt Thomas Flüeler von der Baudirektion. «Wir sind gezwungen mitzumachen, denn es ist nicht legitim, sich dem Prozess zu verweigern.»
Weniger diplomatisch klingt es aus dem Kanton Schaffhausen. Das Gebiet Zürich Nordost grenzt an den Kanton und der Regierungsrat ist per Gesetz verpflichtet, sich zu wehren. «Wenn wir die Auswahl einfach akzeptieren, riskieren wir, dass wir auch zweitklassige Lösungen akzeptieren», sagt Regierungsrat Walter Vogelsanger.