50 bis 70 Millionen Franken will die Stadt Biel in den nächsten Jahren investieren, um die Innenstadt attraktiver zu machen. Der Hintergrund: Auch in Biel hat der Detailhandel zu kämpfen, weil mehr Leute online einkaufen als früher. Darum müsse man etwas machen, um die Menschen trotzdem in die Innenstadt zu holen, sagt Stadtpräsident Erich Fehr im Gespräch.
SRF News: Mit welchen Massnahmen wollen Sie die Bieler Innenstadt attraktiver gestalten?
Erich Fehr: Wir beschäftigen uns mit drei Themenkreisen. Erstens mit dem öffentlichen Raum, für den die Stadt zuständig ist. Dort braucht es mehr Aufenthaltsqualität, weil es in der Innenstadt der Zukunft mehr soziale Interaktion geben wird, weil die Leute länger verweilen.
Auch die Liegenschaftsbesitzer sind gefordert, weil sie ihre Ladenflächen im Erdgeschoss nicht mehr so teuer wie heute vermieten können.
Zweitens sind die Liegenschaftsbesitzer gefordert, weil ihre bisherigen Geschäftsmodelle nicht mehr funktionieren. Sie können ihre Ladenflächen im Erdgeschoss nicht mehr so teuer wie heute vermieten, weil weniger Nachfrage da ist. Und die Gewerbetreibenden sind gefordert, gemeinsam ein digitales Schaufenster zur Verfügung zu stellen, damit man sich einfach und schnell informieren kann, was in Biel läuft.
Welche Massnahmen werden die Menschen als erstes bemerken?
Bereits diesen Sommer werden wir versuchsweise an verschiedenen Orten in der Stadt neue Infrastruktur bereitstellen. Nicht nur Sitzbänke, sondern auch Spielgelegenheiten für Kinder, Liegestühle und andere Gelegenheiten zum Verweilen.
50 bis 70 Millionen wollen Sie in die Innenstadt investieren. Woher kommt das Geld dafür?
Das Geld stammt aus der laufenden Rechnung, aus der Investitionsplanung, die mehrere Jahre umfasst. Denn einen solchen Betrag können wir natürlich nicht innerhalb eines Jahres stemmen. Mit dem Geld finanzieren wir auch Projekte, die wir eh hätten angehen müssen, wie die neue Planung für den Bahnhof- und den Neumarktplatz. Aber gerade bei solchen Projekten wollen wir uns die Frage stellen, wie wir sie angehen müssen, damit sie den zukünftigen Bedürfnissen der Innenstadt gerecht werden.
Das Gespräch führte Christina Scheidegger.