Alles, was es für den Rundgang braucht, ist ein Smartphone. Bei den verschiedenen Stationen im Museum sind QR-Codes aufgehängt. Scannt man diese in sein Smartphone, ertönen die Audios.
Die Idee dazu sei entstanden, weil man einerseits das Museum nicht «noch mehr vollstellen möchte mit Exemplaren», sagt Martin Kluge, der beim Museum für Wissenschaft und Vermittlung zuständig ist. Andererseits habe man auch einmal etwas für «Kenner» anbieten wollen. «Das Museum ist bekannt für Ausstellungen für Kinder und Familien. Hier wollten wir einmal etwas anderes bieten.»
Seltenes Ausstellungsstück
In den insgesamt zehn Kapiteln, die über das ganze Museum verteilt sind, erfährt man bekannte und weniger bekannte Geschichten rund um den Erfinder des Buchdrucks. Zum Beispiel Geschichten von Trittbrettfahrern, die sich mit fremden Federn schmückten, weil sie auch gerne den Buchdruck erfunden hätten.
Als kleine Sensation gibt es im Museum auch eine originale Buchseite der Gutenberg-Bibel zu sehen. «Normalerweise ist sie in einem Safe in der Basler Universitätsbibliothek», sagt Kluge. Bis Mitte Januar ist sie nun im Museum zu sehen.
Drucken wie anno dazumal
Kluge und sein Team beschäftigen sich schon das ganze Jahr mit Gutenberg. So versuchten sie zum Beispiel in Workshops, die Lettern genau so zu giessen, dass das Schriftbild danach so aussieht wie zu Gutenbergs Zeiten.
Experimentiert wurde auch an der Druckerschwärze. «Dazu habe ich einen Pferdeapfel unter ein Stück Blei gelegt. Wenn dieses Stück Blei oxidiert, erhält man Bleiweiss. Das braucht man, damit die Schwärze gut trocknet», erklärt Kluge. Das Experiment sei gelungen und der Pferdeapfel stehe immer noch in seinem Büro. «Luftdicht verschlossen natürlich», sagt er lachend.