Das rot-gelbe Ungetüm hört man von weit her. Es zieht seine Bahnen auf einem Weizenfeld. Am Steuer sitzt hoch konzentriert Peter Brunner. Seit 56 Jahren ist als er als Mähdrescherfahrer im Auftrag von Aargauer Bauern unterwegs.
Brunner sitzt waagrecht in der Kabine. Sie gleicht nämlich die Neigung des Geländes aus. Früher, als er im Jahr 1964 seine erste Maschine kaufte, gab es so etwas noch nicht. Dann sass er schräg im Mähdrescher.
Jo, dänn bisch immer schräg ii de Maschine gsässe. Dä bisch öppe einisch näbeabegheit. De bisch weder uekragslet.
Heute sei vieles angenehmer, sagt Brunner. Die Kabine ist klimatisiert und vor allem auch geschlossen. Das sei gut, denn Getreide dreschen sei eine staubige Angelegenheit.
Früener hani Staub gfrässe – tonnewiis. Aber ii ha e supergueti Lunge. Ii mag no de Hoger ufeseckle wenn’s muess sii.
Das Leben als Mähdrescherfahrer ist angenehmer geworden; das Geschäft darum umso härter. Es gibt immer weniger Anbauflächen. Gemäss dem Schweizer Lohnunternehmerverband sei in den letzten zehn Jahren allein die Getreideanbaufläche um 10'000 Hektaren zurückgegangen. Zudem gibt es immer mehr Anbieter auf dem immer kleineren Markt.
Für den 78-jährigen Peter Brunner heisst das, dass er heute nur noch 80 Hektaren pro Saison mähen kann. Früher waren es bis zu 200. Aber auch wenn das Geschäft härter geworden ist, hat Brunner gerade jetzt viel zu tun. Wenn es nämlich schön ist und der Weizen reif, muss es schnell gehen mit der Ernte.
De fömmer am Morge am 10’ni ah, wenn’s abtrocknet esch ond dänn wird eifach doregfahre bis gäge Morge, bis mer fertig sind. Es wird ammig’s 3’i, 4’i, 5’i.