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Aufgescheuchte Kühe Gemeinden wollen Wanderwege wegen Wolf sperren

Weil Wölfe Kuhherden aggressiv machen könnten, erwägen verschiedene Bündner Gemeinden, Wander- und Bikewege zu sperren.

Bauern in der Surselva sind alarmiert. Sie befürchten, dass die Wolfsrudel in der Region die Mutterkuhherden aufscheuchen. Nun greifen die Gemeinden durch. Sie erwägen, einzelne Wander- und Bikewege zu sperren. Aber nicht etwa wegen der Wölfe, sondern weil die von den Wölfen verunsicherten Kuhherden für die Menschen eine Gefahr darstellen könnten.

«Wir wollen einfach nicht, dass es zu Unfällen kommt», sagt Duri Blumenthal, Gemeindepräsident von Lumnezia. Sollte man bemerken, dass sich eine Kuhherde besonders aggressiv verhält, würde die Gemeinde Warntafeln aufstellen. «Wir leisten aber nicht Polizeidienst. Wir appellieren lediglich an die Eigenverantwortung», so Blumenthal.

Bis jetzt ist es noch nicht zu Sperrungen von Wegen gekommen. Er hoffe, dass es auch nicht so weit komme, sagt Kevin Brunold von Surselva Tourismus. «Aber wir wissen um die Wolfsproblematik. Das ist ein Problem für die Landwirtschaft und somit auch für den Tourismus», sagt Brunold. «Wir stehen der Landwirtschaft bei.» Er befürchte nicht, dass wegen gesperrter Wege oder Warntafeln weniger Leute in die Surselva kommen.

Regionaljournal Graubünden; 08.07.2020; 12:03 ; 

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