Gross, drahtig, eine schwarze Brille auf der Nase, steht der dunkelhäutige Lockenkopf vor der Kantonsbibliothek in St. Gallen. Hier macht Usama Al Shahmani gerade eine Ausbildung zum Bibliothekar. Der 46-Jährige hat im Irak arabische Sprache und moderne arabische Literatur studiert. Drei Bücher hat er in seiner Heimat veröffentlicht, bevor er im Jahr 2002 in die Schweiz flüchtete. Der Iraker ist zu 50% in einer Mensa angestellt. Daneben arbeitet er als Schriftsteller, Journalist und als Dolmetscher.
Für viele Flüchtlinge, die neu in der Schweiz ankommen, bin ich ein Vorbild. Ihnen möchte ich Hoffnung machen.
Der Iraker lebt im Thurgau, ist mit einer Landsfrau verheiratet und hat mit ihr zwei gemeinsame Kinder. Gebetsmühlenartig versuche er Menschen aus dem arabischen Raum zu überzeugen, Deutschkurse zu besuchen: «Die Sprache ist der Schlüssel. Der Schlüssel zu den Menschen und der Gesellschaft.» Doch das alleine sei noch kein Erfolgsgarant, sagt Usama Al Shahmani weiter: «Man muss immer optimistisch bleiben und den Mut nicht verlieren.»
SRF1, Regionaljournal Ostschweiz, 17:30 Uhr