Das Appenzellerland ist um ein Buch reicher: «Auftritt Appenzell» reiht sich ein in eine ganze Reihe von Büchern, die in jüngster Zeit über Appenzell erschienen sind. Jüngst ist die «Appenzeller Anthologie» erschienen - eine Sammlung von literarischen Texten seit 1900 - und dann die «Appenzeller Welten» von Mädel Fuchs und Albert Tanner - ein fotografischer Blick auf das Appenzellerland. Aber das neue Buch, das Franziska Schläpfer herausgegeben hat, ist nicht nur ein weiteres Buch über das Appenzellerland, sondern tatsächlich ein neuer Blick auf Appenzell Innerrhoden und Ausserrhoden.
Die Idee zum Buch hatte Franziska Schläpfer vor vier Jahren zusammen mit der Appenzeller Buchhändlerin Carol Forster und der Kulturvermittlerin Agathe Nisple. Doch bis das Geld für das Buch - 90'000 Franken von der Kulturförderung Appenzell Innerrhoden und Ausserrhoden - zusammen gekommen war, verging noch einmal Zeit. Beinahe verschwand das Projekt in einer Schublade.
Herausgekommen ist kein Buch im klassischen Sinn, sondern eine bunte Mischung aus Fotografien und verschiedenen Textsorten. Die Herausgeberin Franziska Schläpfer nennt es ein Lesebuch in einem altmodischen Sinn.
Besonders sind die Porträts von Unternehmen im Appenzellerland: Sie zeigen die «moderne und innovative» Wirtschaft. Dann kommen viele literarische Texte vor - zum Beispiel von Niklaus Meienberg oder Helen Meier: Sie hinterfragen ein idyllisches Bild von Appenzell. Ähnlich wie die Fotografien, die extra für dieses Buch gemacht wurden, werfen die Texte einen ungewöhnlichen Blick auf das Appenzellerland.
Und dann geht es auch um Appenzell Innerrhoden und Ausserrhoden: Was die beiden Kanton trennt und vereint. Das sei nicht mehr so viel wie früher, aber die Unterschiede, die gebe es noch, sagt Franziska Schläpfer und verweist auf die Landschaft, den Dialekt oder auch die Trachten.
SRF1, Regionaljournal Ostschweiz, 17:30; schüp