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Aufwändige Handarbeit Walliser Klöster spüren Preisdruck bei Hostien

Die Hostien für die Eucharistie-Feier werden für das Bistum Sitten in den Klöstern Collombey und Gerunden produziert. Weil die Klöster den Preisdruck aus dem Ausland spüren, hat das Bistum jetzt gehandelt. In einem Rundschreiben empfahl es allen Pfarreien, einheimische Hostien zu beziehen.

Im Zisterzienser-Kloster in Collombey werden pro Jahr 1,5 Millionen Hostien produziert. Getreu dem Leitmotiv «Ora et labora» – «bete und arbeite».

Die Hostienproduktion ist reine Handarbeit. Zuständig für die Herstellung der Hostien und den Vertrieb ist die 53-jährige Schwester Marie-Paule. Pro Woche werden im Kloster Collombey durchschnittlich 100 Kilo Mehl zu Hostien verarbeitet.

Doch dies schlägt sich auch im Preis der Hostien nieder. Ein kleine Hostie für einen Gläubigen kostet 7 Rappen, eine grössere Priesterhostie kostet 21 Rappen. Die Preise werden von der Vereinigung der Oberinnen der Klöster festgelegt und gelten in allen Klöstern in der Schweiz. Im Ausland können Hostien viel billiger hergestellt werden, so Marie-Paule.

Wir spüren den Preisdruck. In Polen können die Hostien 10 Mal billiger hergestellt werden als bei uns.
Autor: Schwester Marie-Paule Ordensfrau im Kloster Collombey
Sr. Marie-Paul ist auch zuständig für die Verteilung der Hostien an die Pfarreien.
Legende: Sr. Marie-Paule ist auch zuständig für die Verteilung der Hostien an die Pfarreien. Silvia Graber/SRF

Generalvikar Richard Lehner will die Pfarreien davon abhalten, günstigere Hostien im Ausland einzukaufen. Das Bistum Sitten hat deshalb allen Pfarreien in einem Rundschreiben empfohlen, die Hostien für die Gottesdienste in den einheimischen Klöstern zu beziehen.

Schwester Marie-Paule ist froh über das Rundschreiben des Bistums: Das Kloster Collombey erzielt rund zwei Drittel seines Umsatzes mit der Hostienproduktion.

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