Eröffnet wird das «Wienachtsdorf» erst nächste Woche. Am Donnerstagabend, 22. November, wenn auch die Weihnachtsbeleuchtung in der Stadt eingeschaltet wird.
Der Aufbau des Weihnachtsmarkts dauert insgesamt zehn Tage, an 50 Tagen belegt der Markt den Platz. Das ist manchen Stadtbewohnern ein Dorn im Auge – sie hätten den Platz gerne weniger häufig belegt. Und fragen sich, warum der Aufbau so lange dauert.
100 Hütten, ein Weihnachtsbaum und eine Eisbahn
Der Aufbau dauere 10 Tage, weil der Markt im Winter stattfinde, sagt Mitveranstalterin Vania Kukleta. «Der Sechseläutenplatz soll trotz Kälte zum Begegnungsort werden», sagt sie. «Darum braucht es viel Infrastruktur.»
Ihr Team richtet das «Wienachtsdorf» derzeit ein: 100 Hütten, ein Weihnachtsbaum, eine Eisbahn, ein beheiztes Fondue-Chalet. «Die Zeit, um das alles aufzustellen, ist eher knapp bemessen», sagt Kukleta. Aus Sicherheits- und Personalgründen könnten die Aufbauarbeiten nur tagsüber stattfinden.
Ein Kritiker des «Wienachtsdorfes» ist Beni Schwarzenbach, Präsident der GLP Stadt Zürich. «Ich frage mich, ob weniger nicht mehr wäre», sagt er. Im Sommer hat er sich im Abstimmungskampf dafür eingesetzt, dass auf dem Platz weniger Anlässe stattfinden. Die Initiative «Freier Sechseläutenplatz» scheiterte, das Volk nahm den Gegenvorschlag an, der Anlässe an 180 Tagen im Jahr erlaubt.
Er akzeptiere das, sagt Schwarzenbach. Aber es sei wichtig, dass die Stadt ihr Versprechen auch einlöse, den Platz zurückhaltend zu bewirtschaften. «Es entsteht der Eindruck, dass das Gegenteil passiert», sagt er.
Stadt verteidigt frühe Platzbelegung
Das verneint die Stadt Zürich. Man löse das Versprechen ein. «Der Markt dauert einen Monat, wie jeder andere Weihnachtsmarkt der Stadt», sagt Mathias Ninck, Sprecher des Stadtzürcher Sicherheitsdepartements.
Das «Wienachtsdorf» brauche die zusätzlichen Tage für den Auf- und Abbau. Die Auflagen zu verschärfen, sei kein Thema. «Wenn man die Auflagen so streng macht, dass die Veranstalter den Markt nicht aufbauen können, verbietet man ihn über die Auflagen – das ist ja nicht Sinn und Zweck der Sache», sagt Ninck.