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Aus für Zürcher Festspiele Dem «Volksfest der Künste» geht das Geld aus

Die diesjährigen Zürcher Festspiele werden die letzten sein. Die Festspielstiftung wird wegen Geldmangels aufgelöst.

Vom 5. bis 28. Juni finden in Zürich einmal mehr die traditionellen Festspiele statt – dies allerdings zum letzten Mal. Der Stiftungsrat der Zürcher Festspielstiftung hat beschlossen, diese per Ende 2020 aufzulösen. Es sei nicht gelungen, die Finanzierung langfristig zu sichern, begründet der Stiftungsrat seinen Enstcheid in einem Communiqué.

Die Festspiele Zürich sind ein spartenübergreifendes «Volksfest der Künste», das jeweils während drei Wochen im Juni stattfindet. Das Motto der diesjährigen Musik-, Theater- und Kunstveranstaltungen heisst «Die 20er Jahre. Rausch des Jetzt». Neben den vier Gründungspartnern Opernhaus, Kunsthaus, Schauspielhaus und Tonhalle sind weitere Kulturinstitutionen von Stadt und Kanton beteiligt.

Finanzierung schwächelte schon lange

Dass die Finanzierung der Festspiele Schwächen hat, ist seit Jahren bekannt. 2013 lehnte das Zürcher Gemeindeparlament eine Erhöhung der städtischen Beiträge von 300'000 Franken auf 500'000 Franken ab. Der Kanton unterstützt die Festspiele mit 1,1 Millionen Franken jährlich. 2015 beschloss der Stiftungsrat, die Festspiele künftig nur noch alle zwei Jahre auszurichten. Doch auch diese Massnahme konnte die Finanzlage nicht verbessern.

«Das Beenden einer Tradition braucht Mut, und es ist auch schmerzlich», lässt sich Stiftungspräsidentin Ursula Gut-Winterberger im Communiqué zitieren. Aber, so Gut weiter, «in dieser Form sind die Festspiele nicht überlebensfähig». Vorläufer der Festspiele waren die Zürcher Junifestwochen, die seit 1936 mit einigen Unterbrüchen stattfanden.

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