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Aus für Zürcher Schiessstand Im Hasenrain sollen die Waffen schweigen und Hasen leben

  • Eine Mehrheit aus SP, Grünen, Grünliberalen und der AL hat im Zürcher Stadtparlament einen Vorstoss überwiesen, der die Schliessung des Schiessstandes Hasenrain zur Folge haben soll.
  • FDP, SVP und EVP lehnten den Vorstoss ab.
  • Der Stadtrat hat den Schiessstand erst im September 2019 an den lokalen Schützenverein vermietet. Dieser kommt auch für die Sanierung des Kugelfangs auf.
  • Der Stadtrat muss nun gegen seinen Willen eine Vorlage ausarbeiten, die eine Stilllegung ermöglicht.

So argumentierte die Mehrheit: Die Anlage in einer Waldlichtung oberhalb von Zürich-Albisrieden sei ökologisch und gesellschaftlich nicht mehr zeitgemäss. Die stetig wachsende Bevölkerung wolle Ruhe und Erholung und keinen Schiesslärm. Auf dem Hasenrain sollen sich wieder Hasen tummeln und er soll ein Rain sein.

Das sagte die Minderheit: Der Schiessstand habe eine 150-jährige Tradition und störe niemanden. Das Naherholungsgebiet werde trotz gelegentlichem Schiesslärm gut genutzt. Das Schiessen sei ausserdem wichtig in einem Land, das über eine Miliz-Armee verfüge.

Das sagt der Stadtrat: Der Stadtrat lehnt den Vorstoss ab. Er stehe nach wie vor zum Vertrag mit dem Schützenverein, der seit letztem September den Hasenrain mietet und für die Sanierung des Kugelfangs aufkommt, sagte Hochbauvorsteher André Odermatt (SP).

So geht es weiter: Eine schnelle Schliessung der Anlage ist nicht wahrscheinlich. Mit den Schützen gibt es einerseits einen gültigen Vertrag, den die Stadt nicht einfach so brechen kann. Andererseits muss das Areal zuerst umgezont werden. Auf Anfrage sagt André Odermatt, dass in diesem Fall der Kanton das letzte Wort zur Umzonierung habe. Wie sich dieser entscheide, sei völlig offen.

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