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Was bei einer Museums-Fusion zu beachten ist
Aus Regionaljournal Zentralschweiz vom 26.09.2019. Bild: Keystone
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Aus zwei Museen mach eins «Eine Fusion aus Spargründen ist der falsche Ansatz»

«Da kann man nicht einfach einen Schalter umlegen und gut ist», meint Konrad Bitterli. «Es braucht Zeit, Museen zusammenzulegen». Bitterli hat Erfahrung mit Fusionen in der Kulturbranche. Er ist Direktor des Kunst Museums Winterthur, das eine Zusammenlegung von drei verschiedenen Kunstmuseen ist. Er selber war verantwortlich dafür, das Kunstmuseum Winterthur, das Museum Oskar Reinhart und die Villa Flora unter dem Namen «Kunst Museum Winterthur» zusammenzuführen.

Kulturabbau muss nicht sein

Was Bitterli bereits hinter sich hat, blüht dem Luzerner Naturmuseum und dem Historischen Museum noch. Vor einem guten Jahr hat die Luzerner Regierung beschlossen, diese zusammenzulegen. Geplant ist, dass sie künftig unter einem Dach liegen, im alten Zeughaus in der Luzerner Altstadt. Kritiker der geplanten Fusion wittern einen Kulturabbau.

Konrad Bitterli
Legende: Hat Erfahrung mit Fusionen: Konrad Bitterli hat in Winterthur drei Museen zusammengeführt. Beat Vogt / SRF

Das müsse nicht unbedingt sein, meint Bitterli. Doch gewisse Dinge müssten gegeben sein. Die Fusion in Luzern werde wahrscheinlich schwieriger als die in Winterthur, davon ist er überzeugt. In Winterthur waren es nämlich drei Kunstmuseen mit ähnlicher Ausrichtung; in Luzern sind es zwei Museen, die sich klar unterscheiden. Auch wenn der Regierung eine gemeinsame Richtung – Museum für Natur und Gesellschaft – vorschwebt.

Sparen sei der falsche Grund

«Es braucht mehr als nur einen neuen Namen und eine neue Leitung», so Konrad Bitterli. Wer etwas Neues wolle, der müsse auch investieren. «Bei uns hat der Kanton Zürich die Subventionen verdoppelt und auch die Stadt Winterthur sprach einen markant höheren Betrag.»

Ein ähnliches Szenario wäre sicher nicht im Interesse der Luzerner Regierung. Die Idee der Fusion war exakt aus Spargründen geboren. Der Kanton erhofft sich Einsparungen von mehreren Hunderttausend Franken. Bitterli ist skeptisch: «Eine Zusammenlegung aus Spargründen ist der falsche Ansatz», meint der Museumsdirektor. Unter Umständen könne es sogar teurer werden.

Wenn der Kanton tatsächlich sparen will, dann müsste er viel radikaler hinter die Sache. «Es wäre konsequenter, sich auf eine Aspekt zu konzentrieren und alle Sammlungen, die man nicht pflegen kann, abzugeben.» Dies politisch durchzubringen sei jedoch eine ganz andere Frage.

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