Ein Bericht schlägt vor, die Berner Kantonspolizei um 360 Stellen aufzustocken. Ob es so viele neue Stellen braucht, bezweifelt nun die Sicherheitskommission des Kantonsparlaments.
Es fehle an aussagekräftigen Kennzahlen, damit das Parlament einen fundierten Entscheid fällen könne, schreibt die Sicherheitskommission in einer Mitteilung. So sei etwa die Polizeidichte keine sinnvolle Kennzahl, also die Anzahl Polizeikräfte gemessen an der Zahl der Bevölkerung. Insbesondere im interkantonalen Vergleich eigne sie sich kaum.
«Jeder Kanton hat seine Eigenheiten», sagt Mirjam Veglio, SP-Grossrätin und Vizepräsidentin der Sicherheitskommission. Man könne die Polizeidichte nicht eins zu eins vergleichen. «Die Anzahl der geleisteten Überstunden im Polizeikorps ist für uns ein verlässlicherer Hinweis auf einen Personalbestand, der sicher nicht zu hoch ist.»
Bei der kommenden Debatte des Berichts im Kantonsparlament will die Kommission der Regierung Leitplanken setzen. Dem Grossen Rat sollen bei den Budgetberatungen «detailliertere und konkretere» Entscheidgrundlagen zur Verfügung stehen, schreibt die Kommission.
Mehr Kampf gegen Cyberkriminalität
Für die Sicherheitskommission soll der Kanton primär die Überzeitsituation bei der Kantonspolizei verbessern und ihr genügend Möglichkeiten geben, um sich auf neue Herausforderungen in der Cyberkriminalität zu stellen. Auch die Präsenz der Polizei im gesamten Kanton als Präventionsmassnahme soll verstärkt werden können.
Ausserdem sollen bei einer Erhöhung des Stellenetats auch die Anstellungsbedingungen so ausgestaltet sein, dass die Berner Kantonspolizei konkurrenzfähig bleibt.