Von Zürich und Winterthur aus dem Ausgang zurück nach Hause aufs Land – das sei heute recht umständlich, findet eine Mehrheit des Zürcher Kantonsrates. Er fordert einen «zeitgemässen» Ausbau, der alle Regionen berücksichtigt und heisst einen Vorstoss der EVP gut.
Lange Fahrten nach Hause
Eine Fahrt von Winterthur ins 25 Kilometer entfernte Bauma dauere morgens um 2 Uhr 30 mit dem Nachtbus eine Stunde und 36 Minuten, rechnete Hans-Peter Hugentobler von der EVP dem Rat vor. Das könne nicht sein. Abgesehen davon nutzten heute etwa 15'000 Menschen das Nachtnetz pro Nacht, 2003 seien es noch 1000 gewesen.
Die konkreten Forderungen:
- Die Abdeckung aller Regionen durch Nacht-S-Bahnen statt Sammelbusse.
- Eine Angleichung des Angebots an das Tagesnetz.
- Neu soll das Nachtnetz bereits in der Nacht von Donnerstag auf Freitag zur Verfügung stehen.
Ablehnung auf bürgerlicher Seite
Ausser SVP, FDP und CVP befürworteten alle Parteien den Vorstoss. Kantonsrat Ulrich Pfister von der SVP begründete die Ablehnung mit den Kosten: «Die SVP ist nach wie vor der Ansicht, dass das Nachtnetz kostenneutral zu betreiben ist.» Das werde schwierig, wenn das Angebot ausgebaut werde.
Regierungsrätin Carmen Walker-Späh (FDP) argumentierte, der Rat habe der Regierung ja bereits den Auftrag zur Überarbeitung des Nachtnetzes erteilt. «In diesem Sinn hat der ZVV das Projekt bereits gestartet, er ist an der Arbeit.»
Trotzdem überwies der Rat den Vorstoss der EVP mit 90 zu 79 Stimmen. Der Regierungsrat hat jetzt zwei Jahre Zeit um einen Bericht zu verfassen, wie das Nachtnetz ausgebaut werden könnte.