16 Jugendliche sind in dieser speziellen Mittelschul-Vorbereitungsklasse in Biel. Jugendliche, die als Familiennachzug in die Schweiz kamen und Flüchtlinge. Sie haben hohe Ziele.
Marziyeh, auch sie aus Afghanistan, hat den gleichen Berufswunsch wie Nabi. Zahnärztin will auch sie werden. Nun büffelt sie Deutsch und Französisch, macht sich mit unseren Gepflogenheiten vertraut, auch punkto lernen. Im nächsten Sommer wird sich dann herausstellen, ob es reicht für den definitiven Übertritt ins Gymnasium.
«Die Ziele sind hoch gesteckt, für viele zu hoch», sagt Lehrerin Esther Döpper. Sie findet es zwar grundsätzlich richtig, dass diese jugendlichen Flüchtlinge diese Chance bekommen. Doch Enttäuschungen seien vorprogrammiert. Das liege auch am Aufnahmeverfahren. Die Jugendlichen müssen die Zeugnisse der früheren Schulen vorlegen. Doch Flüchtlinge können das meist nicht. Und eine Prüfung gibt es nicht.
Schülerinnen und Schüler können scheitern. Das ist sich der bernische Erziehungsdirektor Bernhard Pulver bewusst. Er sagt: «Wir hätten auch einfach nichts machen können.» Die möglichen Enttäuschungen sind für ihn kein Grund, am Projekt grundsätzlich zu zweifeln. Drei Jahre dauert das Pilotprojekt. Dann werde man Bilanz ziehen.