Vor 40 Jahren waren die Wildschweine in der Schweiz beinahe ausgestorben. Mittlerweile leben wieder rund zehntausend Wildschweine hierzulande und es werden immer mehr. Die Tiere verursachen erhebliche Schäden. Etwa, indem sie den Bauern Felder verunstalten. Zunehmend machen sie sich aber auch in Wohnsiedlungen zu schaffen.
Sie zu jagen, ist sehr aufwändig. Hunde erleichtern die Aufgabe, den Wildschweinbestand zu regulieren. Sie müssen aber zuerst lernen, wie sich gegenüber den Wildschweinen behaupten können. Dies sollen sie im ersten «Schwarzwildgewöhnungatter» der Schweiz in Elgg bei Winterthur lernen.
Seit einer Woche ist das Gatter in Betrieb. Elf Wildschweine leben im Wald auf sechs Hektaren, das entspricht einer Fläche von etwa acht Fussballfeldern. Die Schweine leben aber nicht zusammen sondern in vier verschiedenen Zonen.
Bei der Ausbildung müssen sich die Hunde – ähnlich wie bei einem Parcours – durch die verschiedenen Zonen arbeiten. Die Aufgaben werden immer schwieriger. In der letzten Zone werden die Hunde dann wie auf der richtigen Jagd freigelassen. Läuft alles gut, bestehen die Hunde die Ausbildung.
Jürg Rengel ist der Mann, der die Ausbildung der Hunde überwacht. Er hat sich zum Gattermeister ausbilden lassen. Mit Maiskörnern in der Hand lockt Rengel die Wildschweine an. Er kennt sie seit ein paar Monaten, der Umgang zwischen den Tieren und Rengel ist schon ziemlich vertraut. Trotzdem greifen ihn die Wildschweine immer wieder an: «Es sind nach wie vor Wildtiere. Ich trage auch spezielle Hosen, damit ich mich nicht verletzte, falls mal ein Schwein zupackt», so Rengel.
Mit der heutigen Übung ist er sehr zufrieden. Der Hund habe die Wildschweine entschlossen angebellt. Als die Wildschweine reagierten, sei er aber zurückgewichen, um sich selbst zu schützen. Gemäss Rengel ist das genau das richtige Verhalten.