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Auslagerung bei Meyer Burger Solarzulieferer baut in Thun 100 Stellen ab

Die Firma hatte 2017 bekannt gegeben, dass sie die Produktion in der Schweiz schliesst und teilweise nach China verlegt.

Der kriselnde Solarzulieferer Meyer Burger unterzieht sich erneut einer Restrukturierung. Das Unternehmen verlagert einen wesentlichen Teil seiner weltweiten Vertriebs- und Servicefunktionen für Standard-Photovoltaik-Lösungen von Europa nach Asien, insbesondere nach China.

Mit dem Programm will das Unternehmen die Gewinnschwelle auf rund 250 Millionen Franken senken, wie Meyer Burger in einer Mitteilung bekannt gab. Dem Abbau fallen weitere rund 100 der noch 1'100 Stellen zum Opfer. Das Unternehmen hatte bereits im vergangenen Jahr den Abbau von 160 Arbeitsplätzen angekündigt und die Produktion in Thun eingestellt.

Positiver Einfluss auf Gewinn

Nach vollständigem Abschluss des Restrukturierungsprogramms erwartet Meyer Burger ab dem Geschäftsjahr 2021 einen positiven Einfluss auf den Betriebsgewinn vor Abschreibungen und Amortisationen (EBITDA) von rund 25 Millionen Franken im Jahr. Drei Viertel der Massnahmen würden voraussichtlich bis Ende 2019 umgesetzt sein.

«Angestellte sind Bauernopfer»

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Die Gewerkschaft Unia fordert in einer Mitteilung die langfristige Sicherung des Standorts Thun-Gwatt. Der Regierungsrat des Kantons Bern müsse die bisherige Task Force zu Meyer Burger reaktivieren und Garantien für die Beschäftigten einfordern.

Der Verband «Angestellte Schweiz» kritisiert in einem Communiqué, dass die Angestellten in Thun die Bauernopfer einer Risikostrategie ihres Managements werden sollen. Das Management solle Ausdauer beweisen und nicht auf das Klumpenrisiko China setzen.

Die Restrukturierung ist keine Überraschung. Meyer Burger hatte bereits zuvor angekündigt, mit einem Massnahmenpaket die Gewinnschwelle auf unter 300 Millionen Franken drücken zu wollen.

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