183 Flaschen Chateauneuf-du-Pape Cuvee Mémora, 955 Flaschen Primitivo Salento oder 12 Flaschen Johannisberg Les Coteaux de Sierre: Das Konkursamt Baselland hat auf seiner Homepage feinsäuberlich eine riesige Menge Wein aufgelistet. Über 13'000 Flaschen sind es, die nun versteigert werden.
Es ist der Bestand eines Weinhändlers aus Luzern, der im Frühling Konkurs angemeldet hat. Die Weinflaschen sind jedoch in einer Lagerfirma in der Laufentaler Gemeinde Brislach untergebracht, deshalb ist das Baselbieter Konkursamt für den Verkauf zuständig.
Keine Rosinenpickerei erwünscht
Für private Weinliebhaber ist der Verkauf allerdings kaum etwas. Der ganze Posten wird nämlich nur als Ganzes verkauft, alle rund 13'000 Flaschen zusammen. Man wollen keine Rosinenpicker, die nur die guten Weine aussuchen, heisst es beim Konkursamt auf Anfrage. Ausserdem seien Aufwand und Kosten bei verschiedenen Käufern zu hoch.
Die Weine, die versteigert werden, lagern im Moment im «Weinhotel» in Brislach. Rund zwei Dutzend Weinhändler haben im «Weinhotel» ihre Ware untergebracht. Die Firma übernimmt nicht nur die Lagerung, sondern wickelt auch die Bestellungen ab für die Händler.
Ein Hotel für 180'000 Flaschen
In der grossen Lagerhalle des «Weinhotels» lagern rund 180'000 Flaschen. Es sind typische Handelsweine, die nicht so sensibel seien wie Spitzenweine, sagt Weinhotel-Chef Rolf Lang. Die Temperaturen in der Halle übersteige aber nie 18 Grad.
Die ganz teuren Weine seien jene von privaten Wein-Lieberhabern, die das «Weinhotel» in einem rund 50 Quadratmeter grossen Bunkerraum in Basel lagert - gut gesichert, bei 13 Grad Raumtemperatur und 73 Prozent Luftfeuchtigkeit. «In diesem Raum lagern Weine im Gesamtwert von über 5 Millionen Franken», sagt Rolf Lang, darunter habe es Burgunder, die pro Flasche bis zu 15'000 Franken kosten.