Ein Lieferwagen, ein paar Kartonkisten und Kollegen die mit packen. Das braucht es normalerweise für eine Zügelaktion. Bei René Strickler in Subingen ist das schon etwas aufwändiger.
Ein langer Gittertunnel ist nötig, dazu ein grosser Lastwagen mit aufklappbarer, vergitterter Seitentüre und vor allem eines: Viel Geduld. Denn Strickler zügelt im Frühling unter anderem vier Löwen, fünf Pumas und sechs Tiger. Es dürfte die wohl spekaktulärste Zügelaktion sein, die der Kanton Solothurn 2018 erlebt.
Training um Stress zu vermeiden
Für die Tiere ist ein Umzug eine ungewohnte Situation, die zu Stress führen kann. Deshalb übt René Strickler seit Anfang Januar mit den Tieren. Sie werden durch den Gittertunnel vom Gelände auf einen Lastwagen geführt, Stück für Stück, ohne Zwang.
Die Tiger haben die erste «Trainingseinheit» bereits durchgeführt und gut gemeistert. Nach anfänglichem Zögern haben die ersten drei Tiger den Lastwagen betreten, die weisse Tigerdame Alischia wollte zuletzt gar nicht mehr hinaus.
Gezügelt wird, weil der Landbesitzer bereits 2009 bekannt gab, das Land des Raubtierparks anderweitig nutzen zu wollen. Dagegen wehrte sich der Betreiber und ehemalige Tierdompteur René Strickler mehrere Jahre auf juristischem Weg.
Seit anderthalb Jahren ist klar: Der Park muss definitiv weg. Mittlerweile dürfte er sogar zwangsgeräumt werden. Doch in letzter Sekunde ist eine neue Lösung auf den Tisch gekommen.
Baubewilligung fehlt immer noch
Der Park zieht um, nach Crémines, in den Berner Jura. Dort gibt es bereits einen Park, die Siky Ranch. Diese kämpfte mit finanziellen Problemen und wird nun vom Raubtierpark übernommen. Beide Parks werden damit zusammengeführt, als Siky Park, und schliesslich ausgebaut.
Allerdings fehlt dafür noch immer die Baubewilligung. Werner Ballmer, Verwaltungsratspräsident des Raubtierparks, erwartet das dringend nötige Papier jeden Moment. «Es gibt keine Einsprachen, deshalb rechne ich mit einer baldigen Bewilligung», erklärt er gegenüber «Schweiz aktuell».