Hans Geisen war vielen Baslerinnen und Baslern bekannt. Von 1967 bis zu seinem Tode im Jahre 1992 kommentierte er als Hauskarikaturist der National-Zeitung und später der Basler Zeitung das Weltgeschehen. Mit seinem ironischen Blick gab er den Zeitungen jeweils einen Teil der Identität, der weit über Basel hinaus geschätzt wurde.
Inhaltlich widmete sich Geisen in erster Linie den grossen internationalen Themen. So kamen der Kalte Krieg, die Risse im Eisernen Vorhang, das US-Debakel im Vietnamkrieg oder das Ringen der Europäer um eine Einheit in seinen Zeichnungen immer wieder als Themen vor. Der Eidgenossenschaft auf der anderen Seite widmete Geisen wenig Aufmerksamkeit.
Mit der Wehrmacht im Russlandfeldzug
Hans Geisen war ein engagierter Zeitgenosse. Er wuchs in Deutschland auf. Prägend waren für ihn die Kriegserlebnisse. Als 19-Jähriger wurde er von der Wehrmacht eingezogen und später dann in den Feldzug gegen Russland geschickt. «Wenn man diese Erlebnisse reflektiert, dann kommt man anders zurück», sagte Geisen in einem Radiointerview vor 50 Jahren.
Der Rabe auf den Zeichnungen war eine geniale Erfindung. Der Rabe kommentierte das Zeitgeschehen und widerspiegelte Hans Geisens Sicht auf das Weltgeschehen.
Geisen hatte aber Glück. In der Gefangenschaft entdeckte ein anderer Gefangener Geisens zeichnerische Fähigkeiten. Geisen begann, Tagebücher zu illustrieren und arbeitete nach dem Krieg in der Werbung. Im Jahre 1967 zog Geisen nach Basel, wo er bei der National-Zeitung eine feste Anstellung fand als Karikaturist.