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Bild 1 von 3. Das Aufgabengebiet des Archäologischen Dienstes ist breit. Er inventarisiert und schützt seit 1967 die bedrohten Fundstellen und Funde des Kantons. Bildquelle: Rätisches Museum.
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Bild 2 von 3. Früher und heute: Die Fotos an der Wand zeigen die Fundstellen heute. Fotograf Andrea Badrutt hat Orte besucht, wo die in der Ausstellung präsentierten Objekte gefunden wurden. Bildquelle: Rätisches Museum.
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Bild 3 von 3. Unser Lebensraum entwickelt sich kontinuierlich weiter. Der archäologische Dienst sichert bei Bauprojekten im Vorfeld - falls vorhanden - das archäologische Gut im Boden. Bildquelle: Rätisches Museum.
In der Sonderausstellung «il fund» im Rätischen Museum werden 50 Fundstellen und die dort entdeckten archäologischen Objekte gezeigt. Es sind 50 Momentaufnahmen aus 12'000 Jahren Geschichte: alpine Steinzeitlager, bronzezeitliche Siedlungen, eisenzeitliche Kultorte, römische Strassen, mittelalterliche Friedhöfe, frühe Industriegebiete bis hin zu Relikten aus dem 20. Jahrhundert.
«Es ist unsere Aufgabe, die Informationen aus der Vergangenheit sichtbar zu machen», sagt Kantonsarchäologe Thomas Reitmaier zur Arbeit des archäologischen Dienstes.
Heute Parkplatz, früher römische Therme
Die 50 Fundorte wurden für die Ausstellung fotografiert. Auf den Bildern sind Parkplätze, Wiesen oder Gebäude - die Fundstelle selber ist nur in den wenigsten Fällen erkennbar. Damit soll laut Reitmaier die Archäologie und damit der Blick in die Vergangenheit als Teil der Gegenwart fassbar werden: «Durch die Weiterentwicklung unserer modernen Welt, durch Überbauungen gehen viele Fundstellen verloren», so der Kantonsarchäologe.
Der Klimawandel stellt auch die Archäologie vor Herausforderungen.
Doch mit dem Klimawandel würden sich auch neue Fundstellen eröffnen. So öffnete ein Strahler oberhalb von Disentis/Sedrun eine Bergkristallkluft. Dort fand man Werkzeuge und Geräte, die früher im Gletschereis waren und bis ins frühe sechste Jahrtausend datieren. Die Geräte sind aus Hirsch- und Rehgeweih, damals das stärkste Material im Kanton Graubünden.
Wir haben ja alle das Bedürfnis Geschichten zu erzählen, wie damals vor 10'000 Jahren als wir um das Lagerfeuer gesessen sind.
Die Ausstellung «il fund» läuft noch bis am 25. Februar 2018 im Rätischen Museum in Chur.
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Bild 1 von 2. Im 2. Weltkrieg sind im Kanton Graubünden zwischen 1943 und 1945 zehn US-Bomber abgestürzt oder notgelandet. Im Unterengadin liegen heute noch Teile eines US-Bombers auf einer Wiese. Bildquelle: Andrea Badrutt.
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Bild 2 von 2. Für Kantonsarchäologe Thomas Reitmaier ist der Bomber ein schönes Beispiel: «Vor 50 Jahren hätte man den Bomber nicht als archäologisch relevant betrachtet. Heute sind Relikte aus der Zeit der beiden Weltkriege wichtige Zeugen, die Geschichte sichtbar machen und auch wieder in Erinnerung rufen.». Bildquelle: Andrea Badrutt.