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Auszeichnung Buchpreis für Baselbieter Gärtner und Basler Illustratorin

Gärtner Lukas Lavater hat ein Buch über zwei Bäume geschrieben - eine Tanne und einen Ahornbaum. Das Buch hat Petra Rappo illustriert. Zusammen haben sie nicht nur Fans in der Schweiz, sondern neu auch in Deutschland.

«Baum an Baum» ist eines der 25 schönsten Bücher des Jahres 2016. Zu diesem Urteil kommen die Kritikerinnen und Kritiker der Stiftung Buchkunst in Deutschland. Eine Auszeichnung, über die sich Illustratorin Petra Rappo und Autor Lukas Lavater freuen, auch wenn kein Preisgeld winkt.

Ein Baum hat eine Aura und ein Buch hat auch eine, das gefällt mir sehr.
Autor: Petra Rappo Illustratorin

Lavater freut sich vor allem darüber, dass er seine Vision von Bäumen einem breiteren Publikum bekannt machen kann. Bäume, sagt er, seien mehr als nur Pflanzen, sie seien eigene Wesen. «Sie haben eine eigene Aura und die bleibt sogar spürbar, nachdem ein Baum gefällt wurde.» Bäume fällen sei eine Aufgabe, die er nur sehr ungern mache und deren Ausführung er in seinem Gärtneralltag zuweilen sogar verweigere.

Auch das Bäumeschneiden sage ihm nicht wirklich zu. «Meistens sollte man Bäume gar nicht schneiden, auch wenn ich als Gärtner so etwas gar nicht sagen sollte.»

Bäume sollte man nicht schneiden. Das sollte ich als Gärtner gar nicht sagen.
Autor: Lukas Lavater Gärtner und Buchautor

Für Illustratorin Rappo bedeutet die Auszeichnung viel Renommee, das über die Schweiz und Deutschland hinaus strahlt. Dies nicht zuletzt darum, weil die 25 schönsten Bücher in einer Ausstellung vereint sind, die den halben Globus bereist. Bereits kurz nach der Auszeichnung habe sie diesen Ruhm in ihrem Atelier gespürt. «Ich zeichne zwar nicht anders als zuvor, aber gerade für etwas unsichere Kundinnen und Kunden ist diese Auszeichnung ein Gütesiegel.»

Zwei spezielle Bäume

Das ausgezeichnete Buch «Baum an Baum» erzählt die Geschichte zweier Bäume, die nebeneinander stehen - eine Tanne und ein Ahornbaum. Die beiden Bäume existieren tatsächlich im Jura. Unter diese Tanne setze er sich oft, ihren Standort empfinde er als «Kraftort», erzählt Lavater. Der Ahornbaum stehe in Realität zwar etwas weiter weg. Im Buch sind die Bäume aber nahe beieinander. Sie unterstützen sich gegenseitig, manchmal konkurrieren sie auch miteinander.

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Zwei Bäume auf einer Wiese. Sie mögen sich und sie streiten. Einer will immer etwas besser als der andere sein. Doch nach einer einzigen stürmischen Nacht ist nichts mehr so wie es war. 32 Seiten, farbig illustriert, Format 21 x 29,4 cm, ISBN 978-3-033-05183-6, 25 Franken exkl. Versandspesen. Bestellung: info@holagarten.ch oder www.petrarappo.ch

Der Ahornbaum und die Tanne sind nicht einfach «nur» Pflanzen, sondern sie seien «richtige Wesen», sagt Lavater. In einer ersten Fassung des Buches waren denn auch Wesen in den Bäumen. Diese sind in der Endfassung des Buches aber nicht mehr zu sehen. «Ich wollte keine Wesen zeichnen», sagt Rappo, und Lavater nickt bejahend. «Im Text sind die Wesen aber immer noch spürbar», sagt Lavater.

Rappos Bilder sind fein und zurückhaltend, in manchmal fast transparent wirkenden Farben. Menschen sind nie zu sehen, Tiere hie und da. Rappo will, dass sich die Betrachterin und der Betrachter selbst einbringen können, dass sie selbst denken und fühlen: «Die Bilder sollen auch Weite und Ruhe ausstrahlen.»

(Regionaljournal Basel, 17:30 Uhr)

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