Die Mutterkühe mit ihren Kälbern und Muni «Torini» stehen an diesem Herbstmorgen noch im Stall auf dem Loohof in Endingen. Der Bodenfrost und das dadurch kalte Gras würde den Tieren nicht gut tun, meint Bauer Markus Hauenstein. Schon draussen sind aber ein paar Schweine. Sie rennen oder liegen herum.
Kalb- und Schweinefleischprodukte von Hauensteins Landwirtschaftsbetrieb wurden anfangs Monat mit Gold, Silber und Bronze ausgezeichnet. Sechs Spezialitäten überzeugten die Jury beim Schweizer Wettbewerb der Regionalprodukte.
Diese Produkte sind nur direkt bei der Familie Hauenstein erhältlich – so wie alle Erzeugnisse vom Loohof. Seit einigen Jahren betreibt die Familie einen Fleisch-Direkt-Verkauf, seit Beginn dieses Jahres ist auch ein Verkaufsfahrzeug des Loohofes unterwegs. An Wochenmärkten im Kanton Zürich werden die Fleischprodukte angeboten.
Mit den Zahlen sei er sehr zufrieden, so Markus Hauenstein. Viele Kunden möchten ganz genau wissen, woher ihr Fleisch stammt. Sie wollten die Produzenten kennenlernen und den Stall sehen, wo die Kälber oder Schweine aufgewachsen sind.
Endinger Schweine-WG
Rund 100 Schweine werden auf dem Loohof Endingen gehalten. Zusammen bilden sie eine grosse «Schweine-WG». Kleine Ferkel, mittlere und ausgewachsene Schweine wohnen im gleichen Stall. Dies sei nicht der Regelfall, erklärt Landwirt Hauenstein. Meistens seien die Tiere in einer Gruppe gleich alt und würden auch gleichzeitig geschlachtet. Seine Schweine seien unterschiedlich alt, damit jede Woche frisches Fleisch für die Märkte verfügbar sei.
Auf den beiden Betrieben des Loohofs werden Kühe, Schweine, Truthähne, Weidegänse und seit kurzem auch Hirsche gehalten – bis auf die Schweine alle in Freilandhaltung. Und auch die Schweine sollen nächstes Jahr an der frischen Luft wohnen: Auf einem Feld in der Nähe des Hofes anstatt im Stall.
Anders als die anderen
Auf dem Hof von Familie Hauenstein ist vieles ein wenig anders als auf «normalen» Betrieben. Die Tierhaltung und Änderungen würden von anderen Bauern denn auch aufmerksam beobachtet, so Landwirt Hauenstein. Manch einer habe schon gesagt, sein Projekt könne nicht zum Erfolg führen – am Schluss habe es aber doch funktioniert.
Er stosse neue Projekte nur an, wenn das Risiko durchgedacht und die Finanzierung gesichert sei, so Markus Hauenstein. Das nächste Projekt hat der Bauer aus Endingen bereits in Planung: Freiland-Poulets vom Loohof von Hühnern, die in verschiebbaren Unterständen auf dem Feld untergebracht sind.