Zum Inhalt springen

Autobahn A9 im Oberwallis Arbeiten am Riedbergtunnel wieder aufgenommen

Nach 12 Jahren Pause geht es weiter: Wegen geologischen Problemen kostet der Tunnel nun fast drei Mal mehr als geplant.

Die Bauarbeiter verstärken die Tunnelröhren bei Gampel mit einem Schirm aus Armierungseisen, damit der Beton später dem Druck des Gesteins standhalten kann. Die Betonröhren sind ausserdem so angelegt, dass sie Geländebewegungen mitmachen können. Das ist nötig, weil sich der Hang immer noch etwa 1 Zentimeter pro Jahr bewegt.

Diese zusätzlichen Sicherungsmassnahmen haben allerdings ihren Preis: Statt der ursprünglich geplanten 54 Millionen kostet der rund 500 Meter lange Riedbergtunnel nun voraussichtlich 140 Millionen Franken, wie die Verantwortlichen des Kantons bei einer Begehung am Donnerstag bekannt gaben.

Eine lange Vorgeschichte

Der Riedberg-Tunnel bei Gampel gilt als eine der grössten Schwierigkeiten beim Bau der Autobahn A9 durchs Wallis. Im Juli 2005 mussten die Arbeiten – wenige Monate nach Baubeginn – schon wieder eingestellt werden. Der Hang, in welcher der Tunnel gebaut wurde, war ins Rutschen geraten. Danach zeigten mehrere Studien, dass die beiden Tunnelröhren nur mit umfassenden Verstärkungsmassnahmen gebaut werden können.

Nach langem Hin und Her wurden die Bauarbeiten im Lockergestein wieder aufgenommen, allerdings nicht für lange: Die frühere Arbeitsgemeinschaft hatte eingesprochen, weil der Kanton Wallis den Werkvertrag für das Bauwerk neu ausgeschrieben und an die Konkurrenz vergeben hatte. Das Kantonsgericht hatte die Beschwerde im Herbst 2014 abgewiesen, die Baustelle wurde erst im Herbst vor einem Jahr wieder installiert.

Nach Materialtests haben kürzlich die Vortriebsarbeiten begonnen. Die Verantwortlichen gehen davon aus, dass der Tunnel in rund sechs Jahren fertig gebaut sein wird.

Meistgelesene Artikel