Martin Keller als Kandidat: Der Regierungsrat schlägt SVP-Grossrat Martin Keller aus Nussbaumen als neuen Vertreter des Kantons Aargau im Verwaltungsrat der Axpo Holding AG vor. Man habe sich nach einem intensiven Auswahlverfahren für Keller entschieden, heisst es in einer Mitteilung des Kantons.
Martin Keller erfülle alle Anforderungen, um die Interessen des Kantons Aargau angemessen zu vertreten, heisst es in der Mitteilung weiter. Die Wahl soll an einer ausserordentlichen Generalversammlung der Axpo am 11. April 2019 erfolgen. Keller würde den Posten von Rudolf Hug übernehmen, der auf Ende der letzten Amtsperiode seinen Rücktritt bekannt gegeben hat.
Harsche Kritik von links: Aus Sicht der SP Aargau ist SVP-Grossrat Martin Keller der falsche Kandidat für den Axpo Verwaltungsrat. Man sei «empört» über diesen Entscheid, heisst es in einer Mitteilung der Partei.
«Ein Mitglied einer Partei, die als einzige die kantonale Energiestrategie abgelehnt hat, die den Klimawandel leugnet, die sich gegen die Energiewende stellt an der Atomenergie festhalten will, ist keine glaubwürdige Vertretung unseres Kantons», kritisiert Parteipräsidentin Gabriela Suter.
So reagiert die Regierung auf die Kritik: Die Stelle sei öffentlich ausgeschrieben gewesen und die Anforderungen klar definiert, lässt Regierungsrat Stephan Attiger schriftlich auf Anfrage von SRF mitteilen. Es handle sich dabei nicht um «politische» Kriterien, sondern unter anderem um Kenntnisse der Entwicklungen im Schweizerischen Strommarkt oder auch das Verständnis für die kantonale Energiepolitik.
Martin Keller habe diese Anforderungen von allen Kandidatinnen und Kandidaten am besten erfüllt. In der Stellungnahme der Regierung heisst es weiter ausdrücklich, dass der Grosse Rat die kantonale Energiestrategie am 2. Juni 2015 beschlossen habe. Sie bilde für den Regierungsrat eine «verbindliche und verpflichtende Vorgabe». Keller selber wollte zur Kritik an seiner Nomination nichts sagen.