Seit 50 Jahren gibt es in der Stadt Bern Brot aus der Bäckerei Bohnenblust. Aus dem Familienbetrieb mit einer Filiale im Breitenrain ist ein Unternehmen mit drei Filialen und einem modernen Produktionszentrum am Stadtrand geworden.
Chef des Unternehmens ist der 47-jährige Manfred Bohnenblust. Er hat den Betrieb 2011 von seinem Vater übernommen. Dies tönt nach einer klassischen Bäckerlaufbahn. Sein Werdegang verlief jedoch alles andere als gradlinig.
Ich wollte nie etwas anderes machen.
Dass Manfred Bohnenblust Bäcker werden wollte, war für ihn immer klar. Er habe keinen Druck der Eltern gespürt. Nach dem Lehrabschluss kam dann aber die Diagnose Mehl-Asthma und Manfred Bohnenblust musste sich beruflich neu orientieren. «Da war ich ein paar Monate ziemlich ziellos.»
Umweg ins Bankenwesen
Bohnenblust entschied sich für eine Lehre bei einer Privatbank und wurde Anlageberater. Die Finanzkrise und die Absicht seines Vaters, die Bäckerei zu verkaufen, brachten ihn 2011 jedoch zurück in den Familienbetrieb. «In der Bank haben das alle verstanden.»
Zurück in seinem ursprünglichen Beruf musste er sich wieder die Fertigkeiten aneignen und die Akzeptanz der Mitarbeitenden erarbeiten. Er baute den Betrieb aus und verlagerte die Produktion an den Stadtrand. Dadurch sei er als Chef von rund 60 Mitarbeitenden nun zu etwa 60 Prozent Unternehmer.